In den letzten Wochen ist die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) rasant abgestürzt. Seit dem Allzeithoch im August ist der Kurs schon um fast die Hälfte auf aktuell nur noch 211 Euro eingebrochen (Stand: 11.10.2021). Hauptgrund dafür dürfte wohl die Unsicherheit darüber sein, wie sich das Geschäft entwickeln wird, wenn der Bedarf nach Impfstoffen nachlässt. Doch jetzt gibt es gleich zwei Neuigkeiten, die die Bedenken ein wenig zerstreuen und dem Kurs damit auf die Sprünge helfen könnten.
BioNTech (NASDAQ:BNTX) und Pfizer (NYSE:PFE) erhalten Notfallzulassung für Booster Vor wenigen Wochen haben BioNTech und Partner Pfizer in den USA eine Notfallzulassung für eine Drittimpfung erhalten. Diese Booster-Impfung wird frühestens sechs Monate nach der Zweitimpfung verabreicht. Zwar betrifft diese Meldung nur den US-Markt, aber bis in weiteren Ländern Booster-Impfungen zugelassen werden, ist es wohl nur eine Frage der Zeit. Dadurch wird BioNTech voraussichtlich auch in den kommenden Monaten eine stabile Nachfrage nach seinem Impfstoff Comirnaty sehen.
Die Notfallzulassung gilt allerdings nur für bestimmte Risikogruppen. Darunter fallen Personen, die älter als 65 Jahre sind, aber auch jüngere mit erhöhtem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs.
Weitere Zulassungen in Kürze erwartet Aber auch eine weitere Nachricht könnte dafür sorgen, dass die Nachfrage weiter hoch bleibt. Denn BioNTech hat den US-Behörden vor wenigen Wochen die Ergebnisse einer Studie mit Probanden im Alter von 5 bis 12 Jahren präsentiert. Angesichts dessen rechnet man mit einer Zulassung für diese Altersgruppe in wenigen Wochen.
Sobald BioNTech auch für diese Altersgruppe eine Notfallzulassung erhält, dürfte sich ein weiterer großer Markt auftun. Gleichzeitig festigt BioNTech damit seine Position in der Bekämpfung von COVID-19.
Aus finanzieller Sicht sind das für BioNTech hervorragende Nachrichten. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten dürfte man bereits deutlich die nachlassende Zahl der Impfwilligen zu spüren bekommen haben. In der ersten Jahreshälfte hat das Unternehmen Milliarden mit dem Verkauf von Comirnaty verdient. Das hat dazu geführt, dass BioNTech auf einen Schlag aus der Verlustzone herausgekommen ist und nun Milliarden verdient.
Reicht das, um der Aktie neuen Schwung zu verleihen? Zwar sind die beiden Punkte sicherlich gute Nachrichten für die Aktionäre und natürlich die Empfänger der Impfungen. Aber BioNTech wird sich nicht ewig auf Comirnaty als Einnahmequelle verlassen können. Der Vorstandsvorsitzende Ugur Sahin hat Medienberichten zufolge bereits darauf hingewiesen, dass innerhalb des kommenden Jahres ein neuer Impfstoff benötigt werden könnte, der auf die dann dominanten Varianten des Virus optimiert ist.
Das wirft die Frage auf, ob BioNTech wirklich die knapp 50 Mrd. Euro wert ist, mit denen das Unternehmen an der Börse aktuell bewertet ist. Denn aktuell sieht es nicht danach aus, als könnte BioNTech in naher Zukunft einen ähnlichen Blockbuster auf dem Niveau von Comirnaty aus dem Ärmel schütteln. Die aktuelle milliardenschwere Bewertung zu rechtfertigen dürfte deshalb trotz der guten Nachrichten langfristig schwerfallen.
Der Artikel BioNTech-Aktie: Diese 2 Nachrichten könnten dem Aktienkurs helfen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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