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Bitcoin: Nimm dein Geld und lauf, lauf, lauf!

Veröffentlicht am 25.11.2020, 10:33
Bitcoin: Nimm dein Geld und lauf, lauf, lauf!
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Viele Beobachter glaubten 2018, dass die besten Tage des Bitcoins vorüber seien. Doch nun sucht der Kurs plötzlich wieder neue Allzeithochs, sodass Fans sich darin bestätigt fühlen, dass die „Kryptowährung“ eine krisenfeste und langfristig wertsteigernde Anlageform ist. Doch man sollte sich nicht blenden lassen. Sicher ist hier überhaupt nichts.

Was treibt den Kurs? Wie Experten auf dem Branchenportal Coindesk berichten, zieht Bitcoin aktuell seinen geringer kapitalisierten Pendants wie etwa Ether davon. Während der Primus neue Allzeithochs sucht, sind die meisten anderen Kryptos noch weit hinter früheren Hochs zurück. Manch einer wähnt dort Aufholpotenzial, was andersherum bedeutet, dass Kryptofans schon bald auf Alternativen umschwenken könnten.

Als weiteres Argument kann man die Dollarschwäche heranziehen. Zuletzt gingen Bilder von US-Bürgern um die Welt, die im Pickup auf die Lebensmittelausgabe an der Tafel warten. Ob Staatskassen oder Privathaushalte: Vielerorts sind die Kassen leer und es reicht kaum noch für das Nötigste. Die Steuersenkungen von vor vier Jahren rächen sich jetzt. Wer fürchtet, dass der Dollar vor diesem Hintergrund stark entwerten wird, sieht vielleicht im Bitcoin einen sichereren Hafen.

Daneben ist, wie bereits bei früheren Anstiegen, wieder konzertierte Pressearbeit zu beobachten, die den Hype anfeuert. Von mehr oder weniger prominenten Stimmen war zuletzt wieder gehäuft zu hören, dass Bitcoin „das neue Gold“ werde, schon nächstes Jahr sechsstellige Kurse erreichen könne oder neue institutionelle Investoren in den Markt drängen werden.

Zudem ist die Rede davon, dass chinesische Rechenzentrumsbetreiber, die mehrheitlich an der Erzeugung neuer Bitcoins beteiligt sind, Schwierigkeiten hätten, ihr digitales Vermögen zu echtem Geld zu machen. Die lokalen Behörden haben seit Oktober die Konten von Plattformbetreibern eingefroren, was zur Verknappung des Angebots beitrage.

Was viele übersehen Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Früher oder später werden die eingefrorenen Bitcoins auf den Markt kommen, und sei es durch staatlich verfügte Zwangsversteigerung. Das ist wie bei Rohstoffen, wenn Spekulanten das Angebot durch exzessive Lagerhaltung zeitweise verknappen.

Daneben muss man auch wissen, dass das harsche Vorgehen der chinesischen Behörden seine Gründe hat. Die Liste an schweren Vorwürfen ist lang. Von Geldwäsche, Betrug, mafiösen Strukturen und dem Einsatz von Schadsoftware zur Bereicherung ist regelmäßig die Rede. Zwielichtige Zockerplattformen stehen vielfach im Verdacht, ihre Kunden bis auf die Unterhosen abzuzocken.

Hinzu kommt das Problem, dass hinter jedem einzelnen Bitcoin direkt oder indirekt Tausende Kilo (!) sinnlos verbrannte Steinkohle stecken. Manche glauben, dass effizientere Hardware und Grünstrom das Problem mildern könnten, aber das ist völliger Unsinn.

Grünstrom, der für Bitcoin-Mining verbraucht wird, steht nicht für Haushalte zur Verfügung. Effizientere Hardware führt lediglich dazu, dass die Rechenleistung der konkurrierenden Mining-Betreiber steigen kann und das zu lösende „Rechenproblem“ anspruchsvoller wird, wie es der Bitcoin-Algorithmus zwingend vorschreibt. Der Stromverbrauch ist hingegen immer an den durchschnittlichen Bitcoinpreis lose gekoppelt. Das ergibt sich aus simplen ökonomischen Überlegungen.

Die Rolle von PayPal (NASDAQ:PYPL) Trotz dieser offenkundig negativen Aspekte trauen sich zunehmend auch renommierte Spieler in das Feld. Vor wenigen Tagen erregte PayPal (WKN: A14R7U) große Aufmerksamkeit mit der Ankündigung, Bitcoin und andere Kryptos in seine Zahlungssysteme einzupflegen. CEO Dan Schulman kommentiert den Schritt wie folgt:

Unsere globale Reichweite, unser Know-how im digitalen Zahlungsverkehr, unser zweiseitiges Netzwerk und unsere strengen Sicherheits- und Compliance-Kontrollen bieten uns die Möglichkeit und die Verantwortung, das Verständnis, die Einlösung und die Interoperabilität dieser neuen Tauschinstrumente zu erleichtern. Wir sind bestrebt, mit Zentralbanken und Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, um unsere Unterstützung anzubieten und einen sinnvollen Beitrag zur Gestaltung der Rolle zu leisten, die digitale Währungen in der Zukunft des globalen Finanzwesens und Handels spielen werden.

Für mich hört sich das nicht nach einem Ritterschlag für Bitcoin an. Vielmehr positioniert sich PayPal, um ein drohendes Wegfallen seiner Geschäftsgrundlage abzuwenden. Ich sehe es im Zusammenhang mit der kürzlichen Ankündigung von EZB-Chefin Christine Lagarde, eine digitale Form des Euros schaffen zu wollen. Gelingt das Projekt, dann würde ein großer Teil der Transaktionen über Digitaleuros statt die relativ teuren Angebote der Zahlungsdienstleister laufen. Andere Währungsräume würden nachziehen.

Wo dein Geld jetzt besser angelegt ist Der Kurs von Bitcoin schwankt. Viele Hinterleute machen einen Reibach mit dem System und schaffen es immer wieder, die Kryptowährung ins Rampenlicht zu bringen, um die Nachfrage neu anzuheizen. Wer sich hier hineinziehen lässt, der wird einmal gewinnen und ein anderes Mal verlieren, ähnlich wie an den Roulettetischen von Monte Carlo, Baden-Baden und Macau.

Wer sein Vermögen gegen Geldentwertung schützen will, der setzt besser auf bleibende Werte. Daneben haben viele Aktien einen eingebauten Inflationsschutz, entweder, weil die dahinterstehenden Unternehmen Zugriff auf Rohstoffe haben, oder dank ihrer Preissetzungsmacht nominale Kostensteigerungen an die Kunden weiterreichen können.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien und keine Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von PayPal Holdings (NASDAQ:PYPL) und empfiehlt den folgenden Optionen: Long January 2022 $75 Call auf PayPal Holdings.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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