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Börse Frankfurt-News: "Beruhigungsspritze für Börsianer" (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 02.02.2022, 16:10
Aktualisiert 02.02.2022, 16:15
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. Februar 2022. FRANKFURT. Kurzfristig orientierte professionelle Anleger handeln erfolgreich die starken Bewegungen, was aus verhaltensorientierter Sicht den Markt stützen könnte.

Dass die Volatilität am heimischen Aktienmarkt seit unserer vergangenen Sentiment-Erhebung mit einer Handelsbandbreite von rund 3,8 Prozent vergleichsweise hoch geblieben ist, dürfte auch auf die regelrechten Achterbahnfahrten der US-Indizes während dieser Zeit zurückzuführen sein. Und auf die veränderte Kommunikation einiger Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. War nämlich nach deren Sitzung vor Wochenfrist zunächst noch bei manchem Börsianer der Eindruck entstanden, die Fed könnte womöglich in diesem Jahr sogar mit mehr als vier Zinserhöhungen von jeweils 25 Basispunkten aufwarten, waren einige Notenbankvertreter zu Wochenbeginn sichtbar bemüht, den "Märkten" auszureden, dass es bei der kommenden Sitzung im März womöglich zu einer Leitzinserhöhung von 50 Basispunkten kommen werde.

Letztlich war es dieser verbalen Beruhigungsspritze zu verdanken, dass sich die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks eindrucksvoll erholen konnten. So auch der DAX, der von seinem Kursverlust von über 8 Prozent seit Anfang Januar mittlerweile mehr als die Hälfte wieder wettgemacht hat. Vor allem gab es während des Berichtszeitraums kein neues Jahrestief mehr zu vermelden - wäre das geschehen, hätte es manch bullishen Investor aus unserer vergangenen Erhebung in arge Bedrängnis gebracht.

Deutlicher Stimmungswechsel

Vieles spricht jedoch dafür, dass die meisten der von uns befragten mittelfristig orientierten institutionellen Investoren abermals eine profitable Strategie gefahren haben. Denn unser Börse Frankfurt Sentiment-Index ist gegenüber der Vorwoche um 27 Punkte auf einen neuen Stand von +5 gefallen, während das Börsenbarometer während dieser Zeit im Punktvergleich um 2 Prozent gestiegen ist und zwischenzeitlich auch nur einen Verlust von 1,5 Prozent ausgewiesen hatte. Für den deutlichen Stimmungswechsel zeichnen rund 15 Prozent aller Investoren verantwortlich, die das Bullenlager verlassen haben - 80 Prozent von ihnen haben sich per Saldo direkt auf die Bärenseite begeben und ihr Engagement somit um 180° gedreht.

Ruhiger ging es hingegen bei den Privatanlegern zu, die sich in der Vorwoche im Vergleich zu ihren institutionellen Pendants ohnehin weniger stark positioniert hatten. Wir vermerken in dieser Gruppe einen Anstieg des Börse Frankfurt Sentiment-Index um 2 Punkte auf einen neuen Stand von +14, hauptsächlich aufgrund einer abgeschwächten Polarisierung zwischen Bullen und Bären, wobei sich die Gruppe Letzterer etwas mehr verringert hat.

Abermals kurzfristig ausgerichtet und erfolgreich

Unter dem Strich ist also auch die heutige Sentiment-Erhebung von einem deutlichen Stimmungswechsel bei den institutionellen Investoren gekennzeichnet, wenn auch längst nicht in so hohem Maße wie in der vergangenen Woche. Dabei ist zum einen eine Gruppe erfolgreicher Investoren auszumachen, die seit Jahresbeginn - es dürfte sich um einen Anteil von mehr als 10 Prozent aller Befragten handeln - eher durch kurzfristige Transaktionen als durch mittelfristige Strategien auffällt.

Auf der anderen Seite ist festzuhalten, dass der DAX trotz der jüngsten Abgaben heimischer Investoren nicht an Wert verloren, sondern sogar ordentlich zugelegt hat. Möglicherweise begünstigt durch Kapitalzuflüsse aus langfristigen Quellen. Da auch die neuen Pessimisten von heute nicht nachhaltig negativ eingestellt sein dürften, sondern etwaige Gewinne aus diesen Engagements auf niedrigerem Niveau (vermutlich erstmals zwischen 15.200 und 15.250 Zählern) gerne einstreichen würden, hat sich die Situation für den DAX gegenüber der Vorwoche verbessert. Zumal die Oberseite durch die jüngsten Verkäufe nunmehr weniger blockiert scheint.

2. Februar 2022, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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