Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der ADP-Bericht gibt einen Vorgeschmack auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag, während weitere Fed-Redner über den Strategiewechsel der Zentralbank sprechen werden. Finanzminister Steven Mnuchin lehnt den jüngsten Vorschlag der Demokraten zur Ankurbelung der Wirtschaft ab. Die EZB beginnt sich über den Eurokurs zu echauffieren. Australien stürzt erstmals seit 30 Jahren in eine Rezession und die Ölpreise sind dank der Rohöllagerbestände weiter gestiegen. Folgendes sollten Sie am Mittwoch, dem 2. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. ADP als Vorgeschmack auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht
Die US-Wirtschaft steht am Mittwoch wieder im Mittelpunkt, denn der Lohn- und Gehaltsverarbeiter ADP veröffentlicht seine Schätzung für die Zahl der im August geschaffenen Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft.
Volkswirte gehen von einem Anstieg von 957.000 aus, nach 167.000 im Juli. Allerdings hätte die Wirtschaft dann immer noch rund 12 Millionen Arbeitsplätze weniger als vor Covid-19, und es bleiben nur noch knapp zwei Monate bis zu den Wahlen.
Die ADP-Zahlen werden um 14.15 Uhr veröffentlicht. Um 16 Uhr folgen dann die Auftragseingänge der Industrie per Juli und das Fed Beige Book.
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2. Mnuchin gegen Pelosi
Drei weitere Vertreter der US-Notenbank können am heutigen Tag ihren Unmut über die US-Wirtschaft zum Ausdruck bringen: John Williams, Präsident der New York Fed, Loretta Mester, Präsidentin der Cleveland Fed und Neal Kashkari, Präsident Minnesota Fed.
Gespannt warten die Marktteilnehmer auch auf Meldungen über den Verhandlungsstand in Sachen US-Konjunkturpaket.
Finanzminister Steven Mnuchin lehnte gestern Abend einen Vorschlag der Parlamentssprecherin Nancy Pelosi in Höhe von 2,2 Billionen Dollar ab. Sie sagte, es bestünden nach wie vor "gravierende Differenzen" zwischen den beiden Seiten.
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3. Kursrallye an der Wall Street geht weiter
Die US-Aktien werden voraussichtlich erneut im Plus starten, unterstützt durch die Tatsache, dass zumindest die Politiker wieder über ein neues Konjunkturpaket sprechen. Auch die Anzeichen für eine Wiederwahl von Donald Trump scheinen die Stimmung zu stützen.
Der Dow 30 Futures steigt um 188 Punkte oder 0,7%, während der S&P 500 Futures um 0,8% zulegt. Der Nasdaq 100 Futures steht 1,0% höher. Berichten zufolge wurde der jüngste Anstieg insbesondere durch die hohe Aktivität an den Optionsmärkten ausgelöst.
Macy’s (NYSE:M) legt vorbörslich seine Quartalszahlen vor. Ein Verlust von 1,80 Dollar je Aktie wird erwartet. Auch die Aktien von AT&T (NYSE:T) dürften im Fokus stehen, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass das Unternehmen den Verkauf seines digitalen Anzeigengeschäfts Xandr in Erwägung zieht
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4. EZB schaut auf den Euro
Australien - "The Lucky Country" - erlitt im zweiten Quartal 2020 endgültig eine Bruchlandung und rutschte damit erstmals seit über 30 Jahren in eine Rezession.
Die Wirtschaft des Landes schrumpfte in den drei Monaten bis Juni um 7,0%. Grund dafür war der Einbruch der chinesischen Nachfrage nach seinen Rohstoffen - insbesondere Eisenerz und Kohle zur Versorgung seiner Stahlwerke. Australien reitet seit drei Jahrzehnten auf einer Welle der steigenden chinesischen Rohstoffnachfrage.
Der Wachstumseinbruch hat den Anstieg des australischen Dollars jedoch nicht gestoppt. Er ist seit seinem Tiefstand im März gegenüber dem Dollar um 29% gestiegen. Als Reaktion auf den Datensatz fiel er nur um 0,4%, so dass er weiterhin nahe an einem Zweijahreshoch liegt.
Auch die europäischen Daten waren eher negativ: Die spanische Arbeitslosigkeit stieg im August um fast 30.000 statt der erwarteten 10.000, während die deutschen Einzelhandelsumsätze im Juli den zweiten Monat in Folge zurückgingen. Der Euro gab gegenüber dem Dollar mehr als einen Cent nach. Kommentare von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane sorgten dafür, dass überfällige Gewinnmitnahmen einsetzten.
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5. Rückgang der Rohöllagerbestände stützt den Ölpreis
Die US-Regierung wird ihre wöchentliche Schätzung der US-amerikanischen Erdölvorräte veröffentlichen. Gestern hatte das American Petroleum Institute mitgeteilt, dass es in der vergangenen Woche zu einem weiteren starken Rückgang der Ölreserven gekommen sei.
Die Ölbestände sind in der vergangenen Woche um schätzungsweise 1,89 Millionen Barrel gesunken, während die Benzinvorräte um 3,04 Millionen Barrel zurückgegangen sein dürften.
Die API-Daten vom Dienstag unterstützten den Ölpreis: Brent und WTI gewannen 0,3% bzw. 0,2% hinzu.
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