Kaum steigt die Volatilität an den Aktienmärkten, vermuten einige Anleger bereits den nächsten Börsencrash. Gerade Börsenneulinge kommen mit einer erhöhten Schwankungsbreite der Wertpapiere noch nicht so gut zurecht. Fällt eine hoch bewertete Technologie-Aktie im hohen einstelligen Bereich, fangen die Hände schon an zu schwitzen. Und genau das war jüngst der Fall: Der technologielastige US-Index Nasdaq gab in der Handelswoche vom 22.11.2021 insgesamt über 500 Punkte ab. Das merkt man dann auch im eigenen Depot, zumal auch konservativere Werte etwas nachgaben.
Folgt nun der nächste Börsencrash, so wie im März 2020? Eine Antwort auf diese Frage kann ich leider nicht geben, aber eines ist sicher: Wenn die Aktienkurse erneut purzeln, ist das gerade für junge Anleger ein Glücksfall.
Wieso steigt die Angst vor einem Börsencrash überhaupt? Ein Börsencrash lässt sich nie voraussagen. Man kann zwar durchaus realistische Mutmaßungen anstellen, aber zum Schluss kommt es doch anders. Jedenfalls erwischte der Corona-Crash im März 2020 wohl die allermeisten Anleger kalt. Keiner konnte damals ahnen, dass eine weltweite Pandemie über uns hereinbricht und dadurch zahlreiche Unternehmen in Schwierigkeiten geraten.
Seitdem hat sich viel getan. Große Teile der Bevölkerung sind bereits zweifach gegen das Coronavirus geimpft und konnten allmählich zu ihrem Alltag zurückkehren. Doch mit steigenden Inzidenzzahlen und neuen Lockdown-Maßnahmen (zumindest in Teilen Deutschlands) steigt die Angst vor einer neuen Coronawelle.
Zumal in Südafrika eine neue Coronavirus-Variante aufgetreten ist. Diese wurde „Omikron“ getauft; Experten stufen die Variante als „besorgniserregend“ ein. Offenbar reicht das, um eine Korrektur in Bewegung zu bringen und die Furcht vor einem Börsencrash zu schüren. Touristische Aktien gaben beispielsweise deutlich nach. Gleichzeitig konnten „Stay-at-Home“-Aktien und Impfhersteller zulegen.
Für junge Anleger ist eine Korrektur pures Glück Während sich sicherlich einige Anleger weltweit über die eingetretene Korrektur ärgern, können sich junge Anleger darüber freuen. Denn wer noch am Anfang seiner Börsenkarriere steht, kann zurückgehende Kurse sehr gut nutzen, um Positionen aufzubauen oder zu erweitern.
Noch besser wäre in diesem Fall sogar ein Börsencrash. Wenn Panik am Aktienmarkt ausbricht, wird dieser ineffizient. Aktienkurse fallen überproportional und für kurze Zeit sind viele Unternehmen absolut unterbewertet. Für junge Anleger ist das ein purer Glücksfall, denn sie können Anteile von Qualitätsunternehmen verhältnismäßig günstig einsammeln.
Langfristig gesehen lohnt sich das sehr. Angenommen, man investiert „nur“ 5.000 Euro bei einem Börsencrash in zehn verschiedene Unternehmen. Über eine Laufzeit von 35 Jahren und bei einer durchschnittlichen Rendite von 7 % pro Jahr ergibt das nach Ablauf der Zeit eine Summe in Höhe von 53.383 Euro. Und das, ohne einen einzigen weiteren Cent zu investieren.
Erweitert man mit der Zeit sein Engagement an der Börse, zum Beispiel mit monatlichen Sparraten, kann man sich bis zum Renteneintritt eine eigene Aktienrente erwirtschaften.
Der Artikel Börsencrash: Glück für junge Anleger! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2021