FRANKFURT (dpa-AFX) - Der feste Euro dürfte dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag zu schaffen machen. Die Gemeinschaftswährung stieg im asiatischen Handel in der Spitze in Richtung 1,18 US-Dollar. So hoch wurde der Euro seit Anfang 2015 nicht mehr bewertet. Ein starker Euro kann die Exportchancen deutscher Unternehmen trüben.
Der X-Dax (DAX) als außerbörslicher Indikator für den Dax stand circa 50 Minuten vor dem Börsenstart 0,11 Prozent tiefer bei 12 292 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnet sich mit plus 0,06 Prozent nur eine leicht höhere Eröffnung ab.
Der starke Euro bremst den deutschen Leitindex seit geraumer Zeit aus. Von seinem Rekordhoch bei 12 951 Punkten vor gut fünf Wochen ist der Dax inzwischen mehr als 600 Punkte entfernt. Grund für den im Gegenzug abwertenden US-Dollar ist die weiterhin zurückhaltende Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Diese hatte am Vorabend den Leitzins unverändert gelassen. Experten hatten dies erwartet. Beim Weg aus der Krisen-Geldpolitik zeigt die Fed zudem keine Eile. Man behalte die Inflation im Blick und werde recht bald mit dem Abbau der billionenschweren Notenbankbilanz beginnen, hieß es von den US-Währungshütern.
QUARTALSZAHLEN VOR ALLEM AUS DEM DAX
In Deutschland hält die Berichtssaison an diesem Donnerstag die Anleger weiter in Atem. Die Allianz (4:ALVG) veröffentlichte bereits am späten Vorabend überraschend Quartalszahlen und zeigte sich für das Gesamtjahr optimistisch. Die Deutsche Börse (4:DB1Gn) blieb mit ihren Geschäftszahlen hinter den Erwartungen zurück. Aus dem Dax stehen zudem die BASF (4:BASFN), Bayer (4:BAYGN) die Deutsche Bank (4:DBKGn) und Volkswagen (4:VOWG_p) mit ihren Quartalsbilanzen im Fokus.
Aus dem MDax (MDAX) bewerten die Anleger die Zahlen von Airbus (9:AIR) und Osram (104:OSRn), aus dem TecDax (TecDAX) von Dialog Semiconductor (4:DLGS) und Qiagen (2:QGEN).
Die vorbörslich auffälligsten Kursbewegungen gab es bei den Papieren der Deutschen Bank und der Deutschen Börse, die auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Vortagesschluss um jeweils mehr als 2 Prozent absackten. Im MDax verloren zudem die Titel von Airbus mehr als 2 Prozent.