David Einhorn, Gründer des Hedgefonds Greenlight Capital, äußerte sich in einem Bericht am Mittwoch besorgt über den aktuellen Zustand der Aktienmärkte. Besonders die jüngsten Aktienverkäufe von Warren Buffett sieht er als Warnsignal für Investoren.
Laut Einhorn, dessen Fonds im dritten Quartal nur um 1,1 Prozent zulegte und damit hinter dem S&P 500 mit einem Plus von 5,9 Prozent zurückblieb, könnte das Verhalten Buffetts auf eine bevorstehende Korrektur hindeuten. "Der Markt erreicht nicht nur neue Höchststände, er ist nach vielen Maßstäben der teuerste, den wir seit der Gründung von Greenlight erlebt haben", erklärte Einhorn.
Der Hedgefonds Greenlight Capital wurde 1996 gegründet.
Warren Buffett, der für seine langfristigen Investments bekannt ist, habe in der Vergangenheit während überhitzter Marktphasen den Rückzug angetreten und sich in Abschwungphasen neu positioniert, so Einhorn. „Man könnte sagen, dass das Meiden von Bärenmärkten ein wesentlicher, aber oft übersehener Faktor für seine herausragenden langfristigen Renditen war“, erklärte er weiter.
Warren Buffett hat in letzter Zeit so einige Aktien verkauft. So hat er seine Position bei Apple (NASDAQ:AAPL) erheblich reduziert. Rund die Hälfte seiner Aktien hat der Starinvestor in den letzten Wochen und Monaten verkauft. Aber auch bei der Bank of America (NYSE:BAC) hat er mehr als 10 Milliarden US-Dollar abgezogen.
Die jüngsten Verkäufe Buffetts und der Aufbau von Liquidität seien jedoch nicht als direkte Markt-Timing-Signale zu verstehen, betonte Einhorn. Vielmehr reflektierten sie eine langfristige Einschätzung, dass derzeit nicht der ideale Zeitpunkt sei, um stark in Aktien investiert zu sein. "Diese Verkäufe deuten eher darauf hin, dass Buffett momentan eine hohe Aktienquote für unvorteilhaft hält", erklärte er.
Einhorn sprach auch über das aktuelle Marktumfeld, das durch niedrige Dividendenrenditen und hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse gekennzeichnet sei. "Wir wollen diesen Markt nicht unbedingt eine Blase nennen, aber wir sehen, dass die Dividendenrenditen niedrig und die Bewertungen hoch sind – gerade in einem Umfeld, in dem die Unternehmensgewinne möglicherweise ihren Höhepunkt erreicht haben", erklärte er. Einhorn geht davon aus, dass es in absehbarer Zukunft wieder attraktivere Kaufgelegenheiten geben wird.
Einhorns vorsichtige Einschätzung fügt sich in die wachsenden Zweifel vieler Experten über das aktuelle Kursniveau ein, während sich Anleger vermehrt fragen, ob der Markt auf eine Korrektur zusteuern könnte.
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