Aktien sind derzeit hoch bewertet, was für viele Anleger kein Geheimnis mehr ist. Schuld an der Misere könnten das künstlich niedrig gehaltene Zinsniveau sein sowie die Flutung der Märkte mit Liquidität.
Besonders im Bereich risikoreicher Assets konnte man ein irrationales Verhalten der Anleger wahrnehmen. Dabei sind erhöhte Risiken nicht immer auch schlecht. Schließlich bestehen ebenso erhöhte Chancen.
Wachstumsstarke Technologieaktien im Fokus Dieser Sachverhalt trifft besonders auf die beliebten wachstumsstarken Technologieaktien zu. In den letzten Jahren verteuerten sich viele dieser Aktien so stark, dass die Risiken eher überwogen.
Ein Tech-Crash könnte hier wie ein reinigendes Gewitter wirken. Da wachstumsstarke Technologieaktien durchaus einen interessanten Anlagecharakter besitzen, wäre eine Buy-the-Dip-Strategie durchaus angebracht.
Hierbei handelt es sich um eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, Kursrücksetzer für Aktienkäufe zu nutzen. Auch wenn die Buy-the-Dip-Strategie nicht perfekt ist, so gibt es zumindest einige Vorteile, die mit ihr verbunden sind.
Mit Blick auf stark ausverkaufte, wachstumsstarke Technologieaktien könnten sich im Hinblick auf eine Buy-the-Dip-Strategie mit Autodesk (NASDAQ:ADSK) (WKN: 869964) und Servicenow (NYSE:NOW) (WKN: A1JX4P) Chancen ergeben.
Autodesk-Aktie Der Entwickler von Software für digitale 2D- und 3D-Konstruktionen ist nicht nur Marktführer im Bereich CAD-Software, sondern auch Profiteur eines weltweiten Baubooms sowie Wirtschaftsaufschwungs. Die Softwareprodukte von Autodesk werden nämlich in zahlreichen Industrien eingesetzt und gelten als unverzichtbar für viele Anwender.
Der Blick auf die Zahlen des dritten Quartals 2020, in dem Billings von 1,2 Mrd. US-Dollar sowie ein Free Cashflow von 257 Mio. US-Dollar ausgewiesen wurden, verdeutlicht, dass Autodesk hochprofitabel ist und zugleich noch über ein starkes Momentum verfügt. So wird für das laufende Gesamtjahr 2022 ein Wachstum der Billings zwischen 14 und 16 % erwartet.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 52 sowie einem Multiplikator auf die Umsätze der letzten zwölf Monate von 13,5 ist die Aktie immer noch nicht billig (Stand: 7.12.21, Reuters). Sollte das Wachstum aber nachhaltig zweistellig bleiben, so könnte die Aktie bei weiteren Rücksetzern einen Blick wert sein.
ServiceNow-Aktie ServiceNow ist ein Technologieunternehmen mit einer Cloud-Computing-Plattform. Diese substituiert manuelle Arbeitsweisen durch digitale Vorgänge, was am Ende Zeit und Kosten sparen kann.
Die Zahlen des dritten Quartals 2021 weisen ein hohes Wachstum auf. So erhöhten sich die Subscription Revenues, also die Abo-Umsätze, um 31 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,4 Mrd. US-Dollar.
Im Gegensatz zu Autodesk ist ServiceNow aber bei Weitem noch nicht so profitabel. So wurde im dritten Quartal gerade einmal ein operatives Ergebnis von 74 Mio. US-Dollar erreicht. Bereinigt, also Non-GAAP, lag das Ergebnis bei 391 Mio. US-Dollar – was einer Marge von 26 % entspricht.
Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit 104 nicht wirklich einladend. Ähnliches trifft auf den Multiplikator der Umsätze der letzten zwölf Monate zu. Er befindet sich mit 22,1 immer noch auf einem hohen Niveau (Stand: 7.12.21, Reuters).
Dennoch sehen die Aussichten des Software-as-a-Service Anbieters bislang rosig aus. Sollte aus operativer Sicht vieles weiter rundlaufen und auch das Wachstum ähnlich hoch bleiben, so könnten hier stärkere Rücksetzer für mögliche Chancen stehen.
Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Autodesk und ServiceNow.
Motley Fool Deutschland 2021