Investing.com - Die Aktie von Continental (ETR:CONG) steht bei den Analysten der UBS (SIX:UBSG) weiter hoch im Kurs. Grund dafür ist die geplante Aufspaltung des deutschen Automobilzulieferers, die neue Chancen für Anleger eröffnen könnte. Besonders die Trennung der Autosparte sehen die Experten als wichtigen Schritt, um das Unternehmen klarer aufzustellen und eine Neubewertung anzustoßen.
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Spin-off rückt näher – Bewertungsabschlag könnte schmelzen
Laut UBS-Analysten bietet die Aktie aktuell großes Potenzial. Continental werde nach der Abspaltung verstärkt als reiner Reifenhersteller wahrgenommen, was den aktuellen Bewertungsabschlag auf Wettbewerber wie Michelin (EPA:MICP) deutlich verringern dürfte. Derzeit handeln die Papiere noch mit einem Abschlag von bis zu 45 Prozent im Vergleich zu anderen Reifenherstellern – eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, so die Analysten.
Der Autosparte, die als eigenständige „NewCo“ abgespalten wird, wird ein Wert von von 15 bis 25 Euro je Aktie beigemessen. Die verbleibende Kernfirma („RemainCo“) könnte laut UBS zwischen 70 und 110 Euro je Aktie wert sein – und damit deutlich über dem aktuellen Kursniveau.
Kapitalrückflüsse im Fokus
Besonders interessant für Anleger: Continental plant, in den Jahren 2025 bis 2027 insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro an seine Aktionäre zurückzugeben. Davon sollen 2,8 Milliarden Euro in Dividenden und 1,5 Milliarden Euro in Aktienrückkäufe fließen. Das entspräche einer Dividendenrendite von über sechs Prozent – eine starke Perspektive, die Investoren begeistern dürfte.
Hinzu kommt, dass RemainCo – anders als einige Konkurrenten – nicht durch hohe Umstrukturierungskosten belastet ist. Die UBS erwartet zudem, dass die Payout-Ratio von 40 auf 50 Prozent steigt, was die Attraktivität der Aktie weiter erhöhen könnte.
Tire-Business mit Wachstumspotenzial
Auch operativ sehen die Fachmänner der Schweizer Großbank großes Potenzial: Die Margen im Reifengeschäft sollen sich in den kommenden Jahren deutlich verbessern. Für 2024 rechnen die Analysten mit einem operativen Gewinn von 11 Prozent, der bis 2027 auf über 14 Prozent steigen könnte. Kosteneinsparungen und eine effizientere Produktion seien dabei entscheidende Treiber.
Ein weiteres Argument: Der Margenabstand zu Michelin hat sich über die Jahre verringert. Die Analysten gehen davon aus, dass Continental dank seiner Positionierung und Optimierungen weiter aufholen wird.
Kurzfristige Katalysatoren
Mehrere Termine könnten den Kurs zusätzlich antreiben. So erwartet die UBS, dass die Geschäftszahlen für 2024, die Anfang März veröffentlicht werden, positive Überraschungen bei den Reifenmargen und dem Cashflow zeigen könnten. Auch die Hauptversammlung im April und geplante Investorentage im Sommer dürften weitere Details zur strategischen Ausrichtung liefern.
Besonders vielversprechend ist zudem der geplante Verkauf des margenschwachen ContiTech-OE-Geschäfts. Dieses trägt zwar 2 Milliarden Euro zum Jahresumsatz bei, belastet jedoch die Profitabilität des Gesamtkonzerns.
Risiken bleiben überschaubar
Natürlich gibt es auch Unsicherheiten – insbesondere bei der Abspaltung der Autosparte. Dazu gehören potenzielle Belastungen durch den Rückruf von Bremsen für BMW (ETR:BMWG). Die UBS sieht diese Risiken jedoch als beherrschbar an. Potenzielle Übernahmen von NewCo, unterstützt durch die erwartete Nettoliquidität von rund 1,5 Milliarden Euro, könnten zudem als stabilisierender Faktor wirken.
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