Investing.com - Die Aktien von LVMH (EPA:LVMH) legten am Donnerstag kräftig zu und stiegen um 8 Prozent, nachdem die Bank of America (NYSE:BAC) (BofA) ihre Einschätzung der Aktie von "Neutral" auf "Buy" verbessert hatte. Gleichzeitig wurde LVMH in die Liste der "Europe 1"-Top-Ideen aufgenommen. Das Kursziel hob die Bank auf 735 Euro an, was einem Kurspotenzial von 13 Prozent entspricht.
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Positive Impulse nach schwierigem Jahr
Das Upgrade kommt nach einer harten Phase für die Luxusbranche, in der auch LVMH stark unter Druck stand. Das Jahr 2024 war eines der schwächsten der vergangenen Dekade für den Luxusgüterriesen. Dennoch sieht die BofA nun Licht am Ende des Tunnels: Die Trends hätten sich seit dem dritten Quartal aufgehellt, und das Unternehmen könne 2025 mit einem besser kontrollierten Kostenwachstum rechnen.
Auch die Wechselkurse, die zuletzt noch ein Gegenwind waren, könnten sich laut den Analysten zu einem Rückenwind entwickeln. „Der Zyklus der Gewinnrevisionen scheint gestoppt zu sein“, heißt es von der Bank.
Die Aktie bewertet die BofA aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 23 für 2025, was als fair für ein zyklisches Tief gilt. Eine deutliche Erholung der Umsätze könnte die Bewertung jedoch auf ein höheres Niveau treiben – wie es in der Vergangenheit an ähnlichen Wendepunkten schon passiert sei.
Fashion & Leather zeigt erste Erholungstendenzen
Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf den Bereich Fashion & Leather (F&L), der im dritten Quartal 2024 noch ein Umsatzminus von 5 Prozent hinnehmen musste. Für das vierte Quartal erwartet die BofA aber eine Erholung. Erste Anzeichen einer Belebung der Luxuskäufe in den USA sowie mögliche wirtschaftliche Impulse in China könnten den Trend zusätzlich stützen.
Die Analysten loben zudem die Strategie von LVMH, sich mit Innovationen und der Wiederbelebung beliebter Kollektionen wie der Murakami-Edition bei Louis Vuitton zu positionieren. Diese erfreut sich starker Nachfrage – allein die Vorverkäufe liefen außergewöhnlich gut. Gleichzeitig bringe LVMH neue Produkte zu günstigeren Preispunkten auf den Markt, ohne dabei an Prestige zu verlieren.
Strikte Kostenkontrolle als Schlüssel
Auch auf der Kostenseite sieht die BofA Fortschritte. Für 2025 wird ein nahezu unverändertes Kostenwachstum erwartet, was durch sinkende Mietausgaben in China und eine konstante Werbebudgetierung unterstützt wird. Gleichzeitig dürfte der starke US-Dollar positive Effekte auf die Margen haben.
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„Der Markt erwartet derzeit eine geringere Margenausweitung bei LVMH als bei den meisten anderen großen Luxusunternehmen“, stellen die Analysten fest. Sie glauben jedoch, dass das Unternehmen an einem Wendepunkt steht. „Mit mehr Zuversicht in das Umsatzwachstum könnte auch die Bewertung der Aktie wieder steigen.“
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Prognosen leicht angehoben
Die BofA erhöhte ihre Gewinnprognosen für 2025 leicht: Die EBIT-Erwartungen wurden um 1 Prozent angehoben, während die Schätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) um 6 Prozent stiegen – nicht zuletzt aufgrund des Wegfalls einer geplanten Steuererhöhung in Frankreich. Für die Jahre 2026 und 2027 zeigt sich die Bank jedoch vorsichtiger und reduzierte ihre Wachstumsprognosen, da die Erholung der Branche aktuell noch schwer einzuschätzen sei.
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