CureVac (WKN: A2P71U) hat die Bücher geöffnet und einen Einblick in die Zahlen des vergangenen Jahres gewährt. Beim Anblick der Zahlen fragt man sich schnell, ob nicht ein paar Nullen vergessen wurden. Bei einem Unternehmen mit einer aktuellen Börsenbewertung von mehr als 16 Mrd. Euro (Stand: 15.04.2021) würde man schließlich große Zahlen erwarten. Aber hier haben wir es nicht mit einem peinlichen Fehler zu tun, sondern einem noch jungen Unternehmen, das noch wenig Umsatz macht, aber mehrere Produkte in der Pipeline hat, die das Potenzial haben, für richtig Schwung zu sorgen.
Vom Winzling zum Milliardenkonzern Doch kommen wir noch einmal zurück zu den Zahlen des vergangenen Jahres: 2020 hat CureVac den Umsatz auf 48,9 Mio. Euro gesteigert. Das ist zwar nicht viel, aber immerhin schon das Dreifache des Vorjahreswertes. Gleichzeitig sind die Kosten aber ebenfalls deutlich gestiegen, sodass ein Verlust von knapp 130 Mio. Euro vor Steuern ausgewiesen wurde.
Dass CureVac mit hohen Kosten zu kämpfen hat, dürfte niemanden verwundern. Immerhin gehörte CureVac zu den ersten Unternehmen, die im vergangenen Jahr angekündigt haben, an einem COVID-Impfstoff zu arbeiten. Ähnlich wie Konkurrent BioNTech (NASDAQ:BNTX) (WKN: A2PSR2) setzt CureVac auf die neuartige mRNA-Technologie.
CureVac produziert Milliarden Impfdosen Die klinischen Studien zum Test des Impfstoffkandidaten sind bereits weit fortgeschritten, sodass in absehbarer Zeit mit einer Zulassung zu rechnen ist. Wenn dieser Punkt erst mal erreicht ist, werden es vermutlich die Wachstumsraten sein, die für Verwunderung sorgen. Allein in diesem Jahr sollen bis zu 300 Mio. Impfdosen hergestellt werden. Im kommenden Jahr sollen es dann schon bis zu 1 Mrd. Impfdosen werden. Allein mit dem Vertrieb dieses Impfstoffes könnte CureVac deshalb ab dem kommenden Jahr schon Milliardenumsätze erzielen.
Darüber hinaus testet man aber auch noch Medikamente zur Behandlung von Krebs. Diese befinden sich zwar noch in einem früheren Stadium als der Impfstoff, dürften aber auch in Zukunft für weiteres Wachstum sorgen.
In der Zwischenzeit arbeitet CureVac daran, einen Vertrieb aufzubauen, um auf die nahende Zulassung des Impfstoffes vorbereitet zu sein. Das wird die Kosten natürlich erst mal weiter erhöhen, ist aber notwendig, um die Impfstoffe zu verteilen.
Finanziell ist das Unternehmen bestens vorbereitet. Im vergangenen Jahr wurde schon viel Geld beim Börsengang in die Kasse gespült. In diesem Jahr wurden aber noch weitere Aktien ausgegeben, mit denen zusätzliche 517,5 Mio. Euro eingenommen wurden. Der Aufbau des Vertriebs sollte also aus finanzieller Sicht kein Problem darstellen.
Volle Pipeline birgt Potenzial Trotz der eher dürftigen Umsätze und der hohen Verluste ist CureVac aus gutem Grund mit 16 Mrd. Euro bewertet. Denn die Pipeline ist prall gefüllt mit potenziell hochprofitablen Produkten. In den kommenden Jahren ist daher mit Milliardenumsätzen und ersten Gewinnen zu rechnen. Ob die Bewertung gerechtfertigt ist, wird sich daher vielleicht schon in Kürze zeigen.
Der Artikel CureVac: Wenig Umsatz, hoher Verlust, aber enorm viel Potenzial ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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