🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

Cyberangriff trifft Firmen weltweit - Renault-Produktion stockt

Veröffentlicht am 14.05.2017, 19:43
© Reuters. A Renault logo covered with mud and dust is seen on a car in Paris
FDX
-
TEF
-
7201
-

- von Jeremy Wagstaff und Jim Finkle

Paris/Singapur/Toronto (Reuters) - Der großangelegte Hackerangriff hat am Wochenende weltweit Unternehmen in Alarmbereitschaft versetzt.

Am heftigsten traf es die Automobilindustrie. Bei Renault musste die Produktion teilweise gestoppt werden. Auch Nissan (T:7201) war betroffen. In Deutschland blieben die Auswirkungen zunächst überschaubar. Kleinere Behinderungen gab es bei der Deutschen Bahn. Cyber-Experten sagten, viele Unternehmen hätten rund um die Uhr gearbeitet, um ihre Computer-Systeme mit Software-Updates zu schützen. Sie fürchten, dass es am Montag vor allem im bislang noch nicht so stark betroffenen Asien größere Probleme geben könnte, wenn sich viele Mitarbeiter nach dem Wochenende an ihrem Arbeitsplatz einloggen.

Renault teilte am Samstag mit, die Schadsoftware sei in Systemen des Autobauers entdeckt worden. Mehrere Fabriken seien betroffen. Unter anderem sei die Fertigung in Sandouville im Norden Frankreichs gestoppt worden. Bei der Tochter Dacia gab es Behinderungen in der Fertigung im rumänischen Mioveni. "Einige Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt." Ein Renault-Sprecher sagte, am Montag sollte die Produktion aber in fast allen Werken wieder normal laufen. In Justizkreisen hieß es, die Pariser Staatsanwaltschaft ermittele in dem Fall. Der japanische Hersteller Nissan teilte mit, ebenfalls betroffen zu sein. Es gebe allerdings keine größeren Auswirkungen auf den Betrieb. Konkret gehe es um die Fabrik in Sunderland im Nordosten Englands mit 7000 Beschäftigten. "Unsere Teams arbeiten daran, das Problem zu lösen."

© Reuters. A Renault logo covered with mud and dust is seen on a car in Paris

In Deutschland wurden Anzeigetafeln an Bahnsteigen und Fahrkarten-Automaten der Deutschen Bahn lahmgelegt. Im Visier des Cyber-Angriffs standen auch der US-Paketdienst FedEx (NYSE:FDX), die spanische o2-Mutter Telefonica (MC:TEF) sowie Telekommunikationsanbieter in Portugal und Argentinien.

Der europäischen Polizeibehörde Europol zufolge sind mindestens 200.000 Computersysteme in 150 Ländern getroffen worden. Europol-Chef Rob Wainwright sagte dem Sender ITV, die Reichweite des Angriffs sei beispiellos. Die Attacke habe eine so starke Wirkung entfalten können, weil die Schadsoftware mit einer "Wurmfunktionalität" gekoppelt gewesen sei, die eine automatische Ausbreitung ausgelöst habe. "Momentan sehen wir uns der Gefahr einer Eskalation gegenüber. Die Zahlen steigen und ich bin besorgt, wie die Zahlen sich weiter steigern werden, wenn die Menschen am Montag wieder an ihre Arbeitsplätze gehen und ihre Computer einschalten."

Wie groß der wirtschaftliche Schaden ist, blieb zunächst unklar. Die auf Cyber-Sicherheit spezialisierte Firma Symantec geht bislang in etwa von einem zweistelligen Millionen-Betrag aus, vor allem für die Überarbeitung von Firmen-Netzwerken.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.