Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag schwächer gestartet, wobei enttäuschende Wirtschaftsdaten aus Deutschland den Handel belastet haben.
Bis 8:45 Uhr MEZ verlor der DAX 40 0,3 %, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,2 %. Nur die Börse in London konnte sich dem Trend widersetzen. Der FTSE 100 stieg leicht um 0,2 %.
Die deutschen Exporte gingen im August zum ersten Mal seit 15 Monaten um 1,2 % zurück. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg um 0,5 %. Die größte Volkswirtschaft Europas spürt derzeit die Auswirkungen der Probleme in den globalen Lieferketten. Auch die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe und die Industrieproduktion verzeichneten ebenfalls einen starken Einbruch.
Die enttäuschenden Zahlen aus Deutschland überschatteten die positive Entwicklung auf dem chinesischen Markt. Dort wurden die Märkte nach den Feiertagen wieder geöffnet. Der Dienstleistungssektor des Landes konnte im September wieder in die Wachstumsspur zurückkehren.
Die Wall Street schloss am Donnerstag ebenfalls deutlich im Plus, nachdem der US-Senat ein Gesetz verabschiedet hatte, um die Schuldenobergrenze vorübergehend anzuheben. Damit wurde das Risiko eines historischen Zahlungsausfalls vermieden.
Auf Unternehmensseite stach Stellantis (DE:8TI) besonders hervor. Die Aktie des Unternehmens gab 0,1 % nach, nachdem der Autogigant angekündigt hatte, die beiden größten Werke von Opel (NYSE:GM) auszugliedern. Das Opel-Werk in Eisenach wurde wegen Chipmangels bereits bis Ende des Jahres geschlossen.
Tui (DE:TUIGn) legte dagegen einen regelrechten Kurseinbruch hin. Die Papiere des Unternehmens brachen um 13 % ein. Zuvor hatte der Reisekonzern Pläne für eine Kapitalerhöhung in Höhe von mehr als 1 Mrd. Euro angekündigt.
Die größte Aufmerksamkeit kommt heute jedoch der Veröffentlichung des monatlich erscheinenden US-Arbeitsmarktberichts zu. Es wird erwartet, dass die Wirtschaft im September 500.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Ein starker Anstieg gegenüber den 235.000 neuen Jobs im August.
Die Rohölpreise stiegen am Freitag erneut an und steuerten auf einen siebten Wochengewinn zu. Zweifel, ob das US-Energieministerium tatsächlich erwägt, Öl aus den strategischen Reserven des Landes freizugeben, heizten den Anstieg der Preise weiter an.
Bis 8:45 Uhr MEZ notierten US Rohöl-Futures 1,5 % höher bei 79,44 USD pro Barrel. Brent-Kontrakte legten 1,4 % auf 83,11 USD zu. Anfang der Woche erreichte WTI den höchsten Stand seit fast sieben Jahren, während Brent Öl-Futures ein 3-Jahres-Hoch erreichten.
Gold-Futures fielen um 0,1 % auf 1.756,85 USD je Unze, während der EUR/USD 0,1 % niedriger bei 1,1547 gehandelt wurde.