Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag etwas gestiegen und haben sich nach den starken Verlusten der vorangegangenen Sitzung stabilisiert. Gespannt blicken die Anleger auf die neuesten Firmenbilanzen und Inflationsdaten aus der Eurozone.
Gegen 10.55 Uhr notierte der DAX in Deutschland 0,2% fester, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,2% und der britische FTSE 100 kletterte um 0,6%.
Die Quartalsgewinnsaison läuft in Europa auf Hochtouren, und die Anleger rechnen mit einer kräftigen Erholung der Unternehmensgewinne, da sich der Kontinent von den Beschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie erholt.
Die Aktien von Richemont (SIX:CFR) erhöhten sich um 2%, nachdem das Luxusgüterunternehmen berichtete, dass sich der Umsatz in den drei Monaten bis zum 30. Juni mehr als verdoppelt hat, unterstützt durch eine starke Performance seiner Schmuckmarken in Amerika.
Der deutsche Schuhhändler Puma (DE:PUMG) hob seinen Umsatzausblick für 2021 an, beflügelt durch eine starke Nachfrage im zweiten Quartal, insbesondere in Nordamerika. Die Aktie des Unternehmens fiel jedoch um 1,1%, da die Investoren scheinbar mehr erwartet hatten.
Ähnlich erging es Burberry (LON:BRBY), als das Luxusmodehaus berichtete, dass seine Umsatzerlöse auf vergleichbarer Fläche in den 13 Wochen bis zum 26. Juni über das Niveau vor der Pandemie gestiegen sind, die Aktie jedoch um 2,3% fiel.
Die Wertpapiere von Ericsson (BS:ERICAs) brachen um fast 10% ein. Das schwedische Telekommunikationsunternehmen meldete einen Umsatzrückgang auf dem wichtigen chinesischen Markt, was einen mehrjährigen 5G-Deal mit dem US-Riesen Verizon Communications (NYSE:VZ) im Wert von 8,3 Milliarden Dollar in den Schatten stellte.
Investoren warten derweil gespannt auf die Veröffentlichung der neuesten Daten zur Verbraucherpreisinflation in der Eurozone, bevor die Europäische Zentralbank nächste Woche ihre geldpolitische Sitzung abhält.
Der Verbraucherpreisindex für Juni, der um 11.00 Uhr MEZ veröffentlicht werden soll, dürfte auf +1,9% zurückfallen.
Die europäischen Märkte hatten am Donnerstag zu kämpfen. Die wichtigsten Indizes fielen alle um rund 1%, belastet von der Sorge, dass steigende Covid-Fälle das globale Wachstum bremsen werden, während sich die Zentralbanken über die steigende Inflation sorgen.
Am frühen Freitag senkte die Bank of Japan ihre reale BIP-Prognose für 2021, ohne ihre Geldpolitik zu ändern, und erwartet nun ein Wachstum von 3,8%, gegenüber einer Prognose von 4,0% im April.