Investing.com - Die Sorgen der Marktteilnehmer vor weiteren Lockdowns angesichts steigender Corona-Infektionszahlen bleiben groß. Entsprechend schwach präsentierte sich der DAX auch am Dienstag. Der deutsche Leitindex sank um 0,93 Prozent oder 113,61 Punkte und erzielte mit 12.063,57 Punkten den niedrigsten Schlusskurs seit Mitte Juni. Dabei hat er die wichtige 200-Tage-Linie bei 12.125,68 Zählern unterboten.
Besonders Autowerte standen unter Druck. Die Aktien von BMW (DE:BMWG), Continental (DE:CONG), Volkswagen (DE:VOWG) und Daimler (DE:DAIGn) verloren 2,65 Prozent bis 1,90 Prozent. Continental-Titel fielen um 2,67 Prozent.
An der DAX-Spitze standen dagegen die Pandemie-Gewinne aus dem Frühjahr: Delivery Hero (DE:DHER) und Merck (DE:MRCG) KGaA rückten um 3,37 Prozent bzw. 2,94 Prozent vor. Für RWE-Aktien (DE:RWEG) ging es um 2,04 Prozent nach oben.
Das Robert-Koch-Institut meldete 11.409 Neuinfektionen in Deutschland. Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier werde das Land wahrscheinlich schon Ende der Woche 20.000 Neuinfektionen am Tag haben und morgen beraten die Ministerpräsidenten gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über eine Art „Lockdown Light“. Vor dem morgigen Treffen kündigt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier schmerzhafte Entscheidungen an. "Die Lage ist weit dramatischer, als viele glauben", sagt er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) einem Vorabbericht zufolge. "Wir werden für Deutschland einiges beschließen, was weh tut und nicht schön ist."
Der MDAX sank 0,37 Prozent oder 98,80 Punkte und der SDAX büßte 1,68 Prozent an Wert ein. Für den TecDAX ging es um 0,20 Prozent nach unten.
Die europäischen Börsen standen ebenfalls unter Druck: der marktbreite STOXX 600 fiel um 0,95 Prozent, während der Euro Stoxx 50 um 1,12 Prozent nachgab.
Von den 99 STOXX 600 Unternehmen, die bisher Ergebnisse gemeldet haben, haben 72,7 Prozent die Gewinnerwartungen übertroffen. Das zeigen aktuelle Auswertungen von Refinitiv, einem globalen Anbieter von Finanzmarktdaten. Die Gewinne im dritten Quartal 2020 dürften um 30,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal schrumpfen.