Von Peter Nurse
Investing.com - Nach den volatilen Bewegungen zu Beginn der Handelswoche haben sich die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch stabilisiert. Im Fokus stehen dabei die Firmenbilanzen.
Auch die kommende Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) steht vor der Tür. Viele erwarten eine Verschiebung hin zu einer dovisheren Ausrichtung der EZB, um ihre neue Toleranz für eine Inflation bei oder über 2% auf kurze Sicht zu reflektieren.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,1% tiefer, während der CAC 40 Future in Frankreich um 0,3% stieg und der FTSE 100 Future in Großbritannien um 0,2% zulegte.
In Europa legten die Aktienindizes am Dienstag zu. Der DAX gewann 0,6%, der CAC 40 erhöhte sich um 0,8% und der FTSE 100 stieg um 0,5%. Damit erholten sie sich von den hohen Verlusten am Montag, als befürchtet wurde, dass die jüngste Corona-Welle die globale wirtschaftliche Erholung gefährden könnte.
Ähnlich sah es an der Wall Street aus, wo der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average am Dienstag um rund 550 Punkte zulegte und die Anleger den Einbruch vom Montag von mehr als 700 Punkten neu bewerteten.
Während die Unsicherheit durch die Zunahme der weltweiten Coronavirus-Infektionen, die vor allem durch die hochübertragbare Delta-Variante verursacht werden, bestehen bleibt, richten die Anleger ihre Augen auch auf die vierteljährliche Berichtssaison.
Julius Bär (SIX:BAER) dürfte am Mittwoch im Rampenlicht stehen, nachdem der in Zürich ansässige Vermögensverwalter einen Anstieg des Halbjahresgewinns um 23,4% auf 606,0 Millionen Schweizer Franken (657,9 Millionen US-Dollar) verzeichnete, während der Pharmakonzern Novartis (SIX:NOVN) mit seinem Gewinn für das zweite Quartal die Erwartungen übertraf und seine Prognose für 2021 beibehielt.
Auf der Gegenseite sagte der deutsche Automobilhersteller Daimler (OTC:DDAIF), dass der weltweite Mangel an Halbleiterchips sein Geschäft auch in der zweiten Jahreshälfte 2020 beeinträchtigen wird und dass sein Autoabsatz im dritten Quartal gleich oder niedriger als im zweiten Quartal ausfallen dürfte.
Außerdem beginnt die Europäische Zentralbank am Mittwoch mit ihrer zweitägigen Sitzung, nachdem sie Anfang des Monats ihr Inflationsziel auf 2% angehoben hat. Präsidentin Christine Lagarde ließ kürzlich aufhorchen, als sie "interessante Variationen und Änderungen" bei der Ankündigung der Geldpolitik am Donnerstag und ihrer Pressekonferenz versprach.
Bei den Rohstoffen gab der Ölpreis am Mittwoch weiter nach, nachdem die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend angestiegen waren, und das zu einer Zeit, in der steigende Covid-19-Infektionen die Nachfrageaussichten bedrohen.
Die US-Rohölvorräte stiegen in der Woche bis zum 15. Juli um 0,81 Millionen Barrel, wie das American Petroleum Institute am späten Dienstag mitteilte. Es wäre der erste Anstieg seit Mai, falls die Energy Information Administration (EIA) dies am Mittwoch bestätigt.
Die Rohölpreise sind in den letzten Tagen stark zurückgegangen. Anfang des Monats hatten sie noch den höchsten Stand seit 2014 erreicht, aber mit der Ausbreitung der Covid-19-Fälle aus Asien in die USA und nach Europa sind die Preise unter Druck geraten.
Gegen 08.05 Uhr verlor der Preis der US-Sorte WTI 0,5% auf 66,86 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,5% auf 69,01 Dollar fiel. Beide Kontrakte liegen in dieser Woche bis dato rund 8% niedriger.
Der Gold-Future kletterte um 0,1% auf 1.812,60 Dollar je Unze, während der EUR/USD um 0,1% niedriger bei 1,1763 gehandelt wurde.