Investing.com – Der Dax arbeitete sich bis zum Börsenschluss im Sog eines freundlichen Handelstages in Wall Street weiter vor und ging mit einem Gewinn von 0,40% auf 9.656,95 Punkte ins Wochenende. Bis zum frühen Nachmittag hatte sich der deutsche Leitindex eher lethargisch in einer engen Seitwärtsrange bewegt. Für vorübergehende Kursschwankungen sorgte zudem heutige kleine Verfallstag. In der zweiten Reihe legten der MDax und der TecDax ebenfalls um jeweils 0,31% auf 16.826,76 Zähler und 0,40% auf 1.265,32 Punkte zu.
Überraschend starke Zahlen aus den USA zum produzierenden Gewerbe hatten am Vortag die Kurse in Wall Street beflügelt, jedoch enttäuschten heute wieder Daten aus der US-Immobilienbranche. Die Verkäufe bestehender US-Häuser für Januar. Die Zahl fiel um 5,1% auf 4,62, was dem niedrigsten Wert seit über einem Jahr entspricht, meldete heute die National Association of Realtors in Washington. Nichtsdestotrotz konnten sich die Indexe an der New Yorker Börse auch nach europäischem Börsenschluss in der Gewinnzone halten, nachdem positive Geschäftszahlen aus der Tech-Branche die Kurse beflügelten. Unter anderem übertraf auch Hewlett Packard die Markterwartungen mit seiner Geschäftsbilanz für das vierte Quartal. Zudem hob das Unternehmen seine Gewinnprognose an. Allerdings verzeichnet die HP-Aktie derzeit ein Minus von 1,81%. Der Dow Jones notierte zuletzt um 0,27% fester bei 16.177,50 Punkten. Der S&P 500 liegt nur noch wenige Punkte von seinem Allzeithoch entfernt bei einem Plus von 0,32% auf 1.845,70 Zähler.
Mit Sorge wurde heute andererseits auf die Unruhen in der Ukraine geblickt. Die kritische Lage nach den harten Auseinandersetzungen, bei denen es bereits viele Tote gab, hat die Krise in dem Land stark verschärft. Kiev steht am Rande der Zahlungsunfähigkeit. In Folge hat S&P die Kreditwürdigkeit der Ukraine um eine Note auf ´CCC´mit negativem Ausblick herabgestuft, meldete heute die die Ratingagentur.
Nachdem am Vortag die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen zu einem Krisentreffen zusammengekommen waren, hat Ministerpräsident Viktor Yanukovich heute seinen Oppositionsgegnern Zugeständnisse gemacht. In einer offiziellen Mitteilung, die auf der Regierungswebseite veröffentlicht wurde, versprach er eine Regierung der nationalen Einheit und Verfassungsänderungen, mit denen seine Macht beschränkt und das Wahlsystem verändert werden sollen. Jedoch hat die Opposition das Angebot abgelehnt, wie Oppositionsführer um Vitali Klitschko und Arseni Jatzenuk bekanntgaben.
Die ukrainische Währung, Hrywnja, ist heute stark unter Druck geraten. Der EUR/UAH Kurs notiert derzeit bei 12,2673 Hrywnja je Euro.
Von Konjunkturseite haben die Einzelhandelsumsätze im Vereinigten Königreich für Januar die Markterwartungen verfehlt. Die Verkäufe gingen gegenüber Dezember um 1,5% zurück, teilte heute das nationale Statistikamt in London mit. Im Weihnachtsmonat hatten die Umsätze noch stark um 2,5% zugenommen.
An der Londoner Börse verzeichnete der FTSE 100 einen leichten Gewinn von 0,37%. In Paris legte der CAC 40 um 0,59% zu, der spanische Ibex 35 kletterte um 0,09% und der Mailänder FTSE MIB gab dagegen um 0,30% nach.
Am Frankfurter Parkett führte RWE bei einem Gewinn von 2,56% die Tops im Dax an. Die Aareal Bank war nach den am Vortag gemeldeten Rekordgewinn Spitzenreiter im MDax bei einem Anstieg von 5,27%. Nordex besetzte den ersten Platz im TecDax bei einem Plus von 2,86%. Positive Analystenkommentare nach den Quartalszahlen verliehen Impulse.
Zu den Flops zählten Fresenius Medical Care, SGL Carbon und ADVA Optical Networking Group bei Abschlägen von jeweils 1,29%, 3,98% und 4,79%.