Dax positiv - 9.000 Punkte-Marke im Visier

Investing.com – Der Dax startete heute wieder fest in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten rückte er um 0,57% auf 8.970,43 Punkte vor. Bei weiterem Anstieg dürfte der deutsche Leitindex neue Bestmarken setzen und eventuell auch die von bearischer Seite angepeilte 9.000 Punkte-Marke knacken. Auch in der zweiten Reihe ging es aufwärts. Der MDax kletterte um 0,46% auf 15.837,22 Zähler und der TecDax stieg um 0,31% auf 1.122,17 Punkte.

Bereits zum Börsenstart beflügelten positive Konjunkturdaten aus China, die von den Märkten als weiteres Anzeichen eine wieder an Fahrt gewinnenden Wirtschaftserholung gewertet wurden. Der chinesische HSBC Einkaufsmanagerindex für die Industrie notiert im Oktober bei 50,9 Punkten nach 50,2 Zählern im September und markiert somit ein neun-Monatshoch, teilte heute das Markit Institut in London mit.

Auch der zur Messung der Industrieproduktion erstellte Index legte von 50,2 im September auf derzeit 51,0 Punkte zu und gelangte auf den höchsten Stand der letzten sechs Monate. Der Chefökonom des China & Co-Head Asian Economic Research in HSCB, Hongbin Qu, deutete die Zahlen als eine Konsolidierung des chinesischen Wachstumskurs mit Hinblick auf das vierte Quartal. Die Besserung der Lage in der Industrie  dürfte die optimalen Rahmenbedingungen schaffen, um Strukturreformen zu beschleunigen, sagte Qu.

Trotz der positiven Zahlen zur Industrie, besorgt an den chinesischen Börsen weiter, die steigenden Interbankenraten am Geldmarkt. Die Bemühungen der Chinesischen Zentralbank, die Hauspreise unter Kontrolle zu halten, indem sie ihre Liquiditätszufuhr zurückschraubt hat in den letzten Wochen wieder zu einem starken Anstieg der kurzfristigen Zinssätze geführt. In Shanghai sackte der Composite Index um 0,86% ab, der CSI ging ebenfalls um 0,74% zurück und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng – Index gab um  0,78% nach.

In Japan dagegen schloss der Nikkei-Index mit einem moderaten Plus von 0,42%.  Der TOPIX ging um 0,62% fester aus dem Handel.

Des Weiteren scheint sich die Wirtschaftserholung in Deutschland wieder leicht abzuschwächen. Der Markit Einkaufsmanager Index für die Produktion liegt im Oktober bei 52,6 Punkten, nach 53,2 im Vormonat, was einem drei-Monatstief gleichkommt, teilte heute das Markit-Institut mit. Das Barometer für die Dienstleistungsbranche ist ebenfalls von 57,7 Punkten auf 52,3 zurückgegangen. Der für die Industrie erstellte Indikator konnte dagegen leicht von 51,1 im September auf 51,5 zulegen und somit auf ein 3-Monatshoch gelangen. Deutlicher fiel das Plus des Index zur Industrieproduktion aus, der von 52,3 auf 53,3 zulegte.

Nachdem am Vortag die Europäische  Zentralbank für deutliche Abschläge der europaweiten Bankenkurse aufgrund der Ankündigung von Bilanzprüfungen, Risikobewertung und Stresstests hervorgerufen hatte, sorgte die EU-Bankenaufsicht für Kontroverse. Die Behörde zieht in einem am Mittwoch veröffentlichten Diskussionspapier eine Anhebung der Obergrenze für Bankerboni in Erwägung. Diese dürften ab 2014 wieder bis zu 250% des Festgehalts erhöht werden.

Andererseits haben sich in Griechenland Premierminister Antonis Samaras und Evangelos Venizelos in einem Koalitionsvertrag darauf geeinigt weitere Einschnitte der Löhne und Renten auszuschließen. Der Beschluss widerspricht allerdings den Forderungen der internationalen Geldgeber. Am 4. November soll ein neues Expertenteam in Athen eintreffen, um den jüngsten Stand der Staatsfinanzen und Wirtschaftslage zu prüfen. Diese sollen weitere Einsicht über die für nächstes Jahr erwartete Finanzlücke gewähren. Der Troika schätzt diese auf rund 2 Mrd. Euro ein, während in Griechenland derzeit die Rede von 500 Millionen ist.

Am Frankfurter Parkett ist derzeit Daimler Spitzenreiter im Dax bei einem Anstieg von 3,22%. Für Antrieb sorgten starke Quartalszahlen. Der Autohersteller hat in den Monaten von Juli bis September seinen Gewinn vor Steuern und Zinsen um 16% auf 2,2 Mrd. Euro gesteigert, meldete heute das Unternehmen. Zwar soll das Vorjahresergebnis von 8,1 Mrd. Euro nicht erreicht werden –stattdessen wird nur noch mit einem Ergebnis von 7,5 Mrd. Euro gerechnet – doch sind die Aussichten mit Blick auf die steigende Nachfrage für das nächste Jahr gut.

Celesio ist Topwert im MDax bei einem Plus von 4,89%. Die Aktie wurde beflügelt von der Ankündigung des Familienkonzerns Haniel, ihren Anteil am Pharmagroßkonzern Celesio an den US-Konkurrenten McKesson zu verkaufen. Die US-Firma soll dafür einen Betrag in Höhe von 6,1 Mrd. Euro zahlen. Den ersten Platz im TecDax nimmt zurzeit Dialog Semiconductor ein. Die Aktie steigt um satte 8,01%.

Zu den derzeitigen Flops zählen HeidelbergCement, Krones und ADVA Optical Networking bei Abschlägen von jeweils 1,59%, 1,88% und 10,98%.

Von Konjunkturseite werden heute Zahlen zu den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe für die Vorwoche und die Zahl der US-Verkäufe neuer Häuser für September erwartet. Auch stehen wieder zahlreiche Geschäftszahlen auf der Agenda. So legen heute u.a. Potash, Ford, 3M, Amazon und Microsoft Ergebnisse vor.