Dax überspringt kurz die 8.000er Marke, zieht sich dann wieder zurück

Investing.com – Der Dax startete heute mit einem leichten Plus von 0,30% auf 8.014,72 Punkte in den letzten Handelstag der Woche, dreht sich im Nachhinein allerdings leicht ins Minus. In der zweiten Reihe legte der MDax in den ersten Handelsminuten um 0,36% auf 13.854,72 Punkte zu, der TecDax notierte ein Plus von 0,05% auf 953,31 Punkte.  

Die Andeutungen vom Vortag des Präsidenten der Federal Reserve Bank in New York, William C. Dudley wirkten am Morgen nach und stützten den deutschen Leitindex, der die 8.000 Punkte zurückerobern konnte, doch sackte er später wieder unter die psychologisch wichtige Marke.

Der US-Notenbanker hatte angedeutet, dass die US-Notenbank gegeben falls das milliardenschwere Anleiheankaufprogramm später al vorgesehen beenden und sogar mit höherem Tempo fortsetzen könnte, wenn die US-Wirtschaftslage sich nicht wie erwartet verbessert.  

Ähnlich hatte sich am Donnerstag auch der Präsident der Fed Bank of Atlanta Dennis Lockhart geäußert. Der als Befürworter der Stimuli geltende Notenbanker meinte, die Kommentare des Fed Chefs Ben Bernanke letzte Woche hätten eine Überreaktion an den Märkten ausgelöst. Dabei habe Bernank keine bedeutenden Änderungen des US-Geldkurses angekündigt. Lockhart rechne damit, dass die derzeitigen Zinssätze noch lange auf historisch niedrigem Niveau belassen werden dürften, auch nach Abschluss des milliardenschweren Anleiheankaufprogramms.  

Zusätzlich verlieh ein starker Kursanstieg in Tokio Antrieb, nachdem zum einen die japanische Industrieproduktion im Mai deutlich um 2% gegenüber dem Vormonat gestiegen ist, dank einer höheren Nachfrage der Energiebranche. Auch zogen die Absätze im japanischen Kleinhandel im Mai um 1,5% an. Gleichzeitig sorgte ein wieder schwächerer Yen für Rückenwind (siehe USD/JPY). Vor allem Expertwerte profitierten von der Abwärtung der japanischen Währung. Der Nikkei schloss mit einem Plus von 3,03%.  

In China deutete die Zentralbank an, sie werde den Banken genügend Liquidität zur Verfügung stellen, um das Kreditvolumen zu erhöhen und eine eventuelle Kreditklemme zu verhindern. Der Druck auf den Interbankenmarkt hat in den letzten Tagen stark nachgelassen, nachdem der Repo-Zinssatz letzte Woche vorübergehend sogar auf 28% gestiegen war. Der Shanghai Composite Index legte um 1,05% zu. In Hong Kong verzeichnete der Hang Seng-Index ein Plus von 1,61%. 

Indes ist in Deutschland der Einzelhandelsumsatz im Mai vorläufigen Ergebnissen des Bundesstatistikamt zufolge im Vorjahresvergleich nominal um 2% und real um 0,4% gestiegen. Gegenüber April 2013 hat der Umsatz kalender- und saisonbereinigt nominal um 1,1% und real 0,8 zugelegt.  

In Frankfurt konnte die Commerzbank die Verluste vom Vortag wieder wettmachen. Die Aktie liegt derzeit an der Spitze im Dax bei einem Aufschlag von 3%. Topwerte im MDax und im TecDax sind momentan Fraport und AIXTRON bei Gewinnen von jeweils 1,48% und 1,87%. Auf der Verlierertafel stehen derzeit SAP, SGL CARBON und MorphoSys bei Abschlägen von jeweils 2,14%, 4,43% und 3,83%.  

Auf der heutigen Terminagenda steht der britische Dienstleistungsindex an. Auch könnten heute erneut Zahlen aus den USA für Bewegung an den Märkten sorgen. Heute wird der Chicago Einkaufsmanegerindex für Juni und Zahlen zur Verbraucherstimmung der Uni Michigan veröffentlicht.  

Die Blicke der Anleger dürften sich heute auch auf die Rede zum Thema Geldpolitik des Fed-Direktoriumsmitglieds Jeremy Stein richten. Er wird heute an einem Event über internationale Wirtschaftspolitik teilnehmen. Auch dürften die Aussagen des Präsidenten der Fed von Richmond, Jeffrey M. Lacker, anlässlich einer Jurakonferenz zu den Aussichten für die US-Wirtschaft für Interesse sorgen. Am Abend wird dann noch eine Rede Üuber Wirtschaft und Geldpolitik des Fed-Chefs von San Francisco, John C. Williams, erwartet.