Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktien tendieren am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed) uneinheitlich. Aufgrund der politischen Unruhen entwickeln sich die Märkte in Großbritannien besonders schwach.
Gegen 08.05 Uhr MEZ handelte der DAX Future in Deutschland 0,2% tiefer, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien verlor 1,2%.
Die Zentralbanken stehen diese Woche im Mittelpunkt des Interesses der Anleger: Die Federal Reserve, die Bank of Japan, die Bank of England und die Europäische Zentralbank halten allesamt ihre Sitzungen ab und diskutieren über ihre zukünftige geldpolitische Ausrichtung.
Den Anfang macht die Fed, die ihre Entscheidungen heute um 20.00 Uhr MEZ bekannt gibt, eine halbe Stunde später folgt dann die Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell. Der Notenbankchef dürfte ein beschleunigtes Ende des Anleihekaufprogramms der Fed ankündigen und damit einen großen Schritt in Richtung Zinserhöhungen machen, immerhin steigen die Verbraucherpreise so schnell wie seit fast 40 Jahren nicht mehr.
In Europa wiederum dürften die britischen Aktienkurse underperformen, nachdem Premierminister Boris Johnson einen heftigen Autoritätsverlust hinnehmen musste, der weitere Fragen zu seiner Amtsführung aufwarf. Fast 100 Abgeordnete seiner Partei stimmten in einer Abstimmung am Dienstagabend gegen neue Coronavirus-Beschränkungen.
Darüber hinaus stiegen die britischen Verbraucherpreise im November im Jahresvergleich um 5,1 % - so schnell wie seit 10 Jahren nicht mehr und mehr als doppelt so stark wie von der Bank of England erwartet, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten hervorging.
Trotz der gestiegenen Preise dürfte die britische Zentralbank am Donnerstag ihre Zinsen konstant halten. Ein Grund dafür dürfte die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus im Lande sein.
Wie die am Mittwoch veröffentlichten Daten zeigen, wuchs die chinesische Industrieproduktion im November schneller als erwartet, aber das Wachstum der Einzelhandelsumsätze verlangsamte sich, da neue Covid-19-Ausbrüche zu strengeren restriktiven Maßnahmen im Land führten.
Unternehmensseitig rückt Generali (MI:GASI) ins Rampenlicht. Der italienische Versicherer hat angekündigt, bis zu 6,1 Milliarden Euro (7 Milliarden Dollar) in Form von Dividenden und Rückkäufen an die Aktionäre zurückzugeben.
Die Ergebnisse der Bekleidungsriesen Inditex (MC:ITX) und H & M Hennes & Mauritz (ST:HMb) stehen am Mittwoch ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Gewinne des Zara-Eigentümers Inditex haben sich im Berichtszeitraum dank der Wiedereröffnung seiner Geschäfte in aller Welt mehr als verdreifacht.
Die Ölpreise gaben am Mittwoch den dritten Tag in Folge nach. Hintergrund sind Befürchtungen, dass der durch Omikron verursachte Anstieg der Coronavirus-Fälle das Nachfragewachstum im nächsten Jahr geringer ausfallen lassen wird als den Angebotszuwachs.
Die Internationale Energieagentur sagte am Dienstag, dass ein Anstieg der Covid-19-Fälle die weltweite Ölnachfrage dämpfen werde, während gleichzeitig die Rohölproduktion, insbesondere in den USA, zunehmen werde.
Hinzu kommt, dass die Daten des American Petroleum Institute einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um nur 815.000 Barrel in der vergangenen Woche zeigten, was geringer ausfiel als erwartet. Die US-Energiebehörde Energy Information Administration veröffentlicht ihre Zahlen am Mittwochnachmittag.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierten US-Rohöl-Futures 1,5 % tiefer bei 69,64 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt fiel um 1,3 % auf 72,77 Dollar. Beide Referenzsorten haben sich in dieser Woche bereits um mehr als 3 % verbilligt.
Darüber hinaus fielen die Gold-Futures um 0,3% auf 1.767,60 Dollar je Feinunze. Für den EUR/USD ging es dagegen um 0,1% auf 1,1273 nach oben.
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