Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Montag mit leichten Verlusten in den Handel starten. Die Investoren gehen auf der Suche nach neuen Impulsen vorsichtig in eine ereignisreiche Handelswoche.
Gegen 08.05 Uhr MEZ handelte der DAX Future in Deutschland 0,1% niedriger, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,2% und der FTSE 100 Future in Großbritannien sank um 0,1%.
Die wichtigsten Aktienindizes in Europa beendeten die vergangene Woche mit deutlichen Kursgewinnen: der DAX stieg um 1,7%, der CAC 40 um über 2% und der FTSE 100 um 1,3%. Gute Vorgaben von der Wall Street und die Lockerung der Geldpolitik in China haben einen Teil der Sorgen um das globale Wachstum zerstreut.
Dennoch gibt es viele Gründe für Anleger, in dieser Woche eine vorsichtige Haltung einzunehmen.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sagte am Sonntag, dass die Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung ihre Guidance zum geldpolitischen Stimulus aktualisieren wird, und deutete an, dass im Jahr 2022 eine neue Strategie zur Unterstützung der europäischen Wirtschaft vorgestellt werden könnte, die das aktuelle Anleihekaufprogramm ersetzt.
In der vergangenen Woche änderte die EZB ihre Haltung zur Inflation und erlaubt dem Verbraucherpreisindex nun möglicherweise einen Anstieg über das 2%-Ziel hinaus, wenn es die Umstände erfordern.
Außerhalb Europas stehen in den USA im Laufe dieser Woche wichtige Inflationsdaten für Juni an, während der Vorsitzende der Federal Reserve Jerome Powell am Mittwoch und Donnerstag vor dem Kongress aussagen wird, was möglicherweise Hinweise auf die Überlegungen der Zentralbank zum Tapering liefern könnte.
Darüber hinaus wird China am Donnerstag seine BIP-Daten für das zweite Quartal veröffentlichen. Angesichts der plötzlichen Lockerung der Geldpolitik in der vergangenen Woche besteht die Sorge, dass die Zahlen enttäuschen könnten.
Die Zahl der Covid-19-Fälle steigt in weiten Teilen Asiens weiter an, während die USA die meisten Fälle seit Mitte Mai verzeichneten. Grund dafür ist die Ausbreitung der Delta-Variante in weniger geimpften Teilen des Landes.
In dieser Woche beginnt auch die Berichtssaison an der Wall Street mit Quartalszahlen von Unternehmen wie Goldman Sachs (NYSE:GS), JPMorgan Chase (NYSE:JPM) und PepsiCo (NASDAQ:PEP), die alle am Dienstag einen Blick in ihre Bilanzen gewähren.
In Europa dürfte ASOS (LON:ASOS) am Montag im Rampenlicht stehen, nachdem der US-Gigant Nordstrom (NYSE:JWN) bekannt gab, dass er eine Minderheitsbeteiligung an vier Marken des britischen Online-Modehauses, darunter Topshop und Miss Selfridge, erworben hat, um jüngere Kunden zu gewinnen.
Bei den Rohstoffen ging es am Montag für den Ölpreis nach unten, da die Unsicherheit in der Branche angesichts der weltweit steigenden Covid-19-Fälle und der fehlenden Einigung beim letzten Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten über die Fördermengen weiter anhält.
Dennoch halten sich die Preise auf einem hohen Niveau. Immer weiter sinkende US-Rohöllagerbestände und eine anziehende Benzinnachfrage stützen das schwarze Gold.
Gegen 08.05 Uhr notierte der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI 0,2% niedriger bei 74,39 Dollar, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,2% auf 75,37 Dollar fiel.
Der Gold-Future büßte 0,5% auf 1.800,95 Dollar je Feinunze ein und der EUR/USD sank um 0,1% auf 1,1868.
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