Von Peter Nurse
Investing.com - Am Freitag zeichnen sich an den europäischen Aktienmärkten im Sog der Tech-Verluste an der Wall Street mehrheitlich Kursverluste ab. Unerwartet gute Wachstumsdaten aus Großbritannien sorgen jedoch für eine positive Überraschung.
Gegen 08.10 Uhr MEZ notierte der deutsche DAX Future um 0,2% höher, während der französische CAC 40 Future um 0,7% und der britische FTSE 100 Future um 0,4% nachgaben.
An der Wall Street schlossen die wichtigsten Aktienindizes am Donnerstag deutlich im Minus, allen voran der technologielastige Nasdaq Composite, der um 2,5 % nachgab, nachdem mehrere US-Notenbanker eine dreitägige Erholungsrallye durch ihre hawkishen Kommentare beendet hatten.
Fed-Gouverneurin Lael Brainard war die jüngste US-Notenbankerin, die bei ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss im Senat betonte, dass zur Bekämpfung der himmelhohen Inflation die Leitzinsen steigen müssen.
Die Märkte in Asien folgten der Wall Street nach unten. Nicht gerade hilfreich war dabei, dass sich das Wachstumstempo der chinesischen Exporte und Importe im Dezember abschwächte, was auf eine Verlangsamung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hindeutet.
In Europa meldete der Wachstumsmotor der Region, Deutschland, am Donnerstag einen neuen Tagesrekord von mehr als 81.000 Covid-19-Infektionen, Ungarn will angesichts der steigenden Fallzahlen eine vierte Covid-Spritze zur Verfügung stellen, und der französische Senat billigte die jüngsten Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung des Virus, darunter einen umstrittenen Impfpass.
Für etwas Unterstützung am Freitag sorgten die Wachstumszahlen aus Großbritannien. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im November um 0,9 % gegenüber dem Vormonat (0,1 %).
Unternehmensseitig gehen die Blicke auf Electricite de France (PA:EDF). Der Energieriese gab am späten Donnerstag eine massive Gewinnwarnung heraus und erklärte, dass die neuen Maßnahmen der französischen Regierung zur Begrenzung der Strompreise für Privatkunden den Konzern im Jahr 2022 schwer belasten werden.
Der deutsche Unternehmenssoftwarekonzern SAP (DE:SAPG) meldete für das vierte Quartal einen Umsatzsprung von 28 Prozent im Cloud Computing-Geschäft, weil immer mehr Kunden ihre IT-Prozesse auf die Cloud-Business-Datenbank umstellen.
Europas drittgrößter Versicherer Assicurazioni Generali (MI:GASI) gab bekannt, dass Direktor Francesco Caltagirone aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Wiederbestellung von CEO Philippe Donnet aus dem Vorstand zurückgetreten ist.
Die Ölpreise haben sich zwar stabilisiert, steuern aber immer noch auf den vierten Wochengewinn in Folge zu. Gründe dafür sind das knappe Angebot auf dem Markt und der Rückgang der US-Rohöllagerbestände auf den niedrigsten Stand seit 2018.
Dennoch dürften sich die Gewinne am Freitag in Grenzen halten, nachdem das US-Energieministerium in einem Versuch, die Preise zu dämpfen, 18 Millionen Barrel aus den strategischen Rohölreserven verkauft hat, während China, der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt, als Reaktion auf die jüngsten Covid-19-Ausbrüche erneut strengere Maßnahmen ergriffen hat.
Gegen 08.10 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future weitgehend unverändert bei 82,11 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,4% auf 84,73 Dollar stieg.
Für den Gold-Futures ging es um 0,3% auf 1.826,35 Dollar je Feinunze nach oben und der EUR/USD handelte 0,1% höher bei 1,1466.