von Peter Nurse
Investing.com - Der andauernde Höhenflug der Anleiherenditen dürfte am Freitag den europäischen Aktienmarkt erneut nach unten ziehen.
Gegen 08.10 Uhr verlor der DAX-Future 0,7%, der CAC 40-Future fiel um 1,6% und der FTSE 100-Future sank um 1,4%.
Die globale Marktschwäche setzte gestern Abend an der Wall Street ein, als der technologielastige Nasdaq seinen schlechtesten Tag seit fast vier Monaten erlebte. Der NASDAQ Composite brach um 3,5% ein. Grund dafür war ein steiler Anstieg der Anleiherenditen als Reaktion auf die Inflationssorgen in den USA.
Der Ausverkauf setzte sich in Asien fort: der japanische Nikkei 225 schloss fast 4% niedriger und der Hang Seng in Hongkong fiel um mehr als 3%.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe übersprang am Donnerstagabend kurzzeitig die Marke von 1,6% und markierte damit den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Steigende Anleiherenditen beeinträchtigen den Appetit der Anleger auf hoch bewertete Aktien und insbesondere auf Wachstumstitel. Durch die höheren langfristigen Zinsen steigen die Opportunitätskosten für das Halten von Vermögenswerten, die erst in der Zukunft einen Free Cashflow generieren dürften.
Unternehmensseitig stand die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) im Fokus, nachdem der deutsche Telekommunikationsgigant einen kräftigen Anstieg des Nettogewinns und steigende Umsätze im vierten Quartal gemeldet hatte. BASF (DE:BASFN), einer der größten Chemiekonzerne der Welt, meldete ebenfalls besser als erwartete Zahlen und äußerte sich optimistisch zu den Aussichten in diesem Jahr für seinen wichtigsten Kunden, die Autoindustrie.
Das spanische Infrastrukturunternehmen Ferrovial (MC:FER) kündigte ein 25 Millionen Euro schweres Aktienrückkaufprogramm an.
Die deutschen Importpreise per Berichtsmonat Januar haben am Freitag positiv überrascht. Im weiteren Tagesverlauf wird sich der Fokus auf die französischen und spanischen Verbraucherpreise richten. Die Europäische Zentralbank hat mitgeteilt, dass sie angesichts der zugrunde liegenden Probleme, mit denen die Wirtschaft der Eurozone nach wie vor konfrontiert ist, davon ausgeht, dass sie über jeden kurzfristigen Anstieg des Verbraucherpreisindex hinwegsehen wird.