von Robert Zach
Investing.com - Der deutsche Aktienmarkt dürfte wegen der globalen Ausbreitung des Coronavirus und der damit einhergehenden Sorge vor einem Abschwung der Weltwirtschaft mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche starten. Gut eine Stunde vor Börsenbeginn in Frankfurt geht es für den DAX-Future um 1,88 Prozent oder 254,50 Zähler nach unten auf 13.308 Punkte. Bereits am vergangenen Freitag musste der DAX leicht Federn lassen. Das deutsche Aktienbarometer schloss mit einem Minus von 0,62 Prozent auf 13.300 Punkten. Konjunkturseitig steht heute der viel beachtete Ifo-Index auf der Agenda.
"Wie schon seit einiger Zeit angekündigt, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine ausgeprägtere Korrektur einsetzen musste. Diese ist nun in vollem Gange", schrieb Commerzbank-Analyst Christoph Geyer in einer Notiz.
"Der MACD-Indikator hat das Verkaufssignal des Stochastik-Indikators bestätigt. Zum Wochenstart wird die Unterstützung bei ca. 13.400 Punkten unterschritten werden. Ob der Bereich um 13.300 Punkte hält zeigt sich erst im Wochenverlauf", fügte er hinzu.
In China ist die Zahl der Virus-Erkrankungen nach Angaben der Behörden um 409 auf 77.150 gestiegen, wie Reuters berichtete. Die Zahl der Toten stieg um 150 auf 2.592 Menschen. Unterdessen werden vier chinesische Provinzen - Yunnan, Guangdong, Shanxi und Guizhou - ihre Notfallmaßnahmen für das Coronavirus zurückfahren und das, obwohl sich das tödliche Coronavirus in Asien und Teilen Europas weiter ausbreitet Das teilten örtlichen Gesundheitskommissionen mit.
In Südkorea wurden 161 Neuinfektionen mit dem Virus gemeldet. Damit beläuft sich die Zahl der Erkrankten auf 763 Menschen, wie die Gesundheitsbehörden im Land mitteilten. Insgesamt seien bereits sieben Menschen an der Krankheit gestorben. Der südkoreanische KOSPI bricht um mehr als 3 Prozent ein und die Landeswährung verliert 1,09 Prozent gegenüber dem US-Dollar.
Am Wochenende hat Italien einige Orte im Norden abgeriegelt, da die Behörden die Verbreitung des Coronavirus eindämmen wollen. Sogar der traditionsreiche Karneval in Venedig wurde abgesagt. "Obwohl die Aktion bisher und für sich genommen nur begrenzte wirtschaftliche Auswirkungen hat, wächst das Risiko einer kurzfristigen Verlangsamung der Weltwirtschaft", sagte die Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Morgennotiz.
Laut Ansa.it gibt es in Italien bislang 152 Infizierte und drei Todesfälle.
Die Risiken im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf die Weltwirtschaft lässt den Goldpreis weiter nach oben schießen. Mit 1.648 Dollar je Feinunze erreichte das Edelmetall den höchsten Stand seit Anfang Februar 2013. Für den australischen Dollar im Verhältnis zum japanischen Yen geht es um 0,57 Prozent nach unten und die zehnjährige US-Staatsanleihe legt um 0,40 Prozent zu. Am US-amerikanischen Aktienmarkt sind ebenfalls deutliche Verluste zu erwarten: der Nasdaq 100-Future gibt 1,98 Prozent nach, der Dow-Future verliert 1,49 Prozent und der S&P 500-Future fällt 1,56 Prozent.
Auf der Wirtschaftsagenda steht heute der Ifo-Geschäftsklimaindex. Der Schlüssel werde sein, ob und inwieweit die Unternehmen über die aktuelle Situation besorgt sind, da der Welthandel aufgrund des Coronavirus deutlich zurückgegangen ist, so die Danske Bank. Von Investing.com befragte Volkswirte rechnen mit einem leichten Rückgang von 92,9 auf 92,2.
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