Nicht wenige Aktionäre schlagen wie der Mann im Titelbild zur Zeit ihre Hände über dem Kopf zusammen. Der Grund dafür ist, dass Tech-Aktien (NYSE:XLK) seit Wochen ins Minus rutschen. Nach Beginn der Ausbreitung von COVID-19 profitierten viele Technologieaktien von den neuen Coronagegebenheiten. Der schlagartige Erfolg von vielen Unternehmen löste regelrecht einen Hype um diese aus.
In den letzten Tagen, jetzt, wo viele Unternehmen ihre neuesten Quartalszahlen präsentieren, gehen die Aktienkurse weiter gen Süden. Denn die Stimmung an der Börse ist grundlegend gekippt und der Markt erwartet von den Tech-Aktien keine riesigen Wachstumsraten mehr.
Gerade Börsenneulinge, die bisher nur steigende Kurse kannten, verfallen in Panik. Viele Tech-lastige Depots notieren deutlich im Minus. Doch man sollte nicht vorschnell auf den Verkaufsknopf drücken.
Angst und Panikzustände sind normal Die Börse wird zu einem sehr großen Teil von Emotionen bestimmt. Es ist also völlig normal und legitim, wenn man bei fallenden Kursen Angst bekommt. Auch kurzzeitige Panikzustände sind in Ordnung, sofern man sich dann wieder in den Griff bekommt. Das alles ist menschlich und dafür muss sich niemand schämen.
Wir Menschen nehmen „schmerzhafte“ Erlebnisse wie beispielsweise Kursverluste an der Börse um ein Vielfaches stärker wahr als Kursgewinne. Während ein guter Tag an der Börse die Laune vielleicht kaum erhellt, kann ein schlechter Börsentag die ganze Woche vermiesen.
Verschone deine Tech-Aktien von einer Schnellschussaktion Selten macht es Sinn, aus einer Emotion heraus zu handeln. Überlege doch mal: Sind die Unternehmen, in die du investiert hast, mittlerweile schlechter, nur weil der öffentlich gehandelte Wert dieser in den letzten Wochen gefallen ist? Wohl kaum. Es hat sich lediglich die Erwartungshaltung an diese Unternehmen verändert.
Bevor man also aus Panik alle Tech-Aktien aus dem Depot wirft, sollte man sich an seine dazugehörige Investitionsthese zurückerinnern. Warum hat man welche Aktie gekauft? Welche langfristigen Aussichten hat man gesehen? Sind diese nicht mehr erreichbar? Das kann zum einen dabei helfen, die Kursverluste besser zu verarbeiten, und zum anderen auch mögliche Kaufchancen aufdecken.
Es kommen wieder bessere Tage für Tech-Aktien Für viele Anleger waren die letzten beiden Jahre in mehrerlei Hinsicht außergewöhnlich. Zwischenzeitlich verloren herkömmliche Bewertungsmaßstäbe für Aktien jegliche Bedeutung. Viele Finanzblogger und Analysten sprachen schon von einer neuen Art und Weise, wie man zukünftig Tech-Aktien bewerten müsste. Die Euphorie war einfach enorm.
Mit den aktuell gegebenen Unsicherheiten am Kapitalmarkt trifft ein Extrem auf das andere. Meiner Meinung nach bewegen wir uns mittlerweile in einem Börsenumfeld, wo erneut eine Übertreibung vorhanden ist. Nur ist es dieses Mal eine negative Übertreibung, welche die Kurse purzeln lässt.
Langfristig orientierte Anleger sollten sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und lieber auf die fundamentalen Kennzahlen vertrauen. Es kommen auch wieder andere Zeiten an der Börse.
Motley Fool Deutschland 2022