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Deutsche Bank: Die schlechteste Aktie im DAX? Drei Gründe, die dafürsprechen

Veröffentlicht am 16.10.2020, 09:07
Deutsche Bank: Die schlechteste Aktie im DAX? Drei Gründe, die dafürsprechen
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Die Deutsche Bank (WKN: 514000) hat viele Probleme, sodass sich einem die Frage stellt: Ist die Aktie der Deutschen Bank (DE:DBKGn) die schlechteste Aktie im DAX? Heute möchte ich drei Gründe erläutern, die dafürsprechen.

1. Verlust Der erste Grund ist direkt einer, der zu den offensichtlichen gehört: Die Deutsche Bank macht Verlust, einen sehr großen sogar. Letztes Jahr betrug der Nettoverlust der Deutschen Bank 5,39 Mrd. Euro. Zur Veranschaulichung: Das sind fast 15 Mio. Euro pro Tag. Genauso gut hätte die Deutsche Bank mit diesem Geld eine eigene, hochklassige Fußballmannschaft aufbauen können oder die Commerzbank (DE:CBKG) (!) übernehmen – unter der Bedingung, dass die Commerzbank und die Regulierungsbehörden dem zustimmen.

Dabei ist noch schlimmer, dass der Verlust größer wird. Während dieser im Jahr 2017 „nur“ 751 Mio. Euro betragen hat und im Jahr 2018 sogar ein kleiner Gewinn von 267 Mio. Euro erzielt wurde, kam im Jahr 2019 mit dem Milliardenverlust wieder ein großer Rückschlag.

Durch einen der größten Verluste der Welt ist die Deutsche Bank in einem Teufelskreis gefangen: Es fehlt Geld, um Investitionen zu tätigen, sodass es schwer wird, Gewinn und Wachstum anzukurbeln. Dadurch fehlt im nächsten Jahr noch mehr Geld, sodass die Deutsche Bank noch weniger Investitionen tätigen kann und es noch schwieriger wird, Gewinn zu erzielen.

Das geht immer so weiter und mit jedem weiteren Jahr wird es schwieriger, den Teufelskreis zu durchbrechen.

2. Management Der nächste Grund ist ein sehr wichtiger, da er das Management betrifft, das für fast alles Schlechte und auch fast alles Gute an einem Unternehmen verantwortlich ist. Jedoch wechseln die Verantwortlichen in der Deutschen Bank schnell, denn die Managementpositionen in dem Unternehmen rotieren extrem stark. Fast alle Mitglieder des Management Boards der Deutschen Bank sind erst seit höchstens zwei Jahren in der Position, in der sie sich momentan befinden. Auch die Vorstandsvorsitzenden wechseln sehr oft: Die drei Vorstandsvorsitzenden vor dem aktuellen CEO Christian Sewing, also Anshu Jain, Jürgen Fitschen und John Cryan, haben nur jeweils drei bis vier Jahre gearbeitet, bis sie abgelöst wurden.

Eine so stark wechselnde Führungsetage illustriert die tiefliegenden, fundamentalen Probleme, die das Unternehmen lösen muss, um überhaupt profitabel zu werden. Wenn es schon so unfassbar schwer ist, schwarze Zahlen zu schreiben, wie schwer muss es dann sein, Geschäftszahlen veröffentlichen zu können, die wirklich gut sind und nicht nur das Überleben sichern?

3. Image Der letzte Punkt ist meiner Meinung nach der wichtigste: Eine Bank, die Geldprobleme hat, hat ein schlechtes Image. Es ist nun einmal so, dass Kunden Unternehmen vertrauen, die gut in dem sind, was sie tun. Man erwartet ja auch, dass adidas AG (DE:ADSGN) gute Schuhe produziert. Aus demselben Grund kann man auch erwarten, dass die Deutsche Bank gut mit Geld umgehen kann, was aber leider nicht der Fall ist.

Daraus ergibt sich ein großes Problem: Kann ich einer Bank, die schlecht mit Geld umgeht, mein Geld anvertrauen? Oder: Vertraue ich einem Urteil eines Wertpapieranalysten aus dieser Bank? Viele Personen würden diese Fragen mit Nein beantworten und zur profitablen Konkurrenz gehen.

Hierbei ist es irrelevant, was denn nun die Gründe für die Probleme der Deutschen Bank sind – obwohl sie natürlich nicht alle interner Natur sind. Was zählt, ist, dass der oberflächlich informierte Durchschnittsbürger weiß, dass die Deutsche Bank Geldprobleme hat.

Und das ist sehr schlecht für die Deutsche Bank.

Reicht das aus, dass die Deutsche Bank die schlechteste Aktie im DAX ist? Meiner Meinung nach, ja. Zwar ist die Deutsche Bank nicht das einzige Unternehmen, das einen Verlust schreibt oder oft das Management wechselt. Doch bei der Deutschen Bank ist es schwerwiegender, dass sie Geldprobleme hat, als bei anderen Unternehmen, da ein gutes Image wichtig für sie ist.

Alexander Frymark besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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