Von Peter Nurse
Investing.com -- Die US-amerikanischen Aktienmärkte dürften am Montag geringfügig höher eröffnen und damit einen positiven Start in eine entscheidende Woche hinlegen, in der neben den Inflationszahlen auch die letzte Sitzung der US-Notenbank Fed in diesem Jahr ansteht.
Gegen 13.00 Uhr MEZ lag der Dow-Jones-Future 45 Punkte oder 0,1 % im Plus, der S&P 500-Future handelte 10 Punkte oder 0,3 % höher und der Nasdaq 100-Future kletterte 35 Punkte oder 0,3 %.
Die drei wichtigsten Börsenbarometer finden am Montagmorgen Käufer, nachdem der Standardwerteindex Dow Jones Industrial in der vergangenen Woche um 2,8 % gefallen war und damit seine schlechteste Woche seit September erlebte. Der breiter gefasste S&P 500 fiel im gleichen Zeitraum um 3,4 % und der technologielastige Nasdaq Composite verlor 4 %.
Das Hauptaugenmerk in dieser Woche liegt auf der zweitägigen FOMC-Sitzung, die am Mittwoch endet.
Man rechnet bereits fest mit einer Leitzinserhöhung um einen halben Prozentpunkt. Die Notenbanker haben zuletzt immer wieder auf eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos hingedeutet, nachdem der Schlüsselsatz in diesem Jahr bereits um insgesamt 375 Basispunkte angehoben wurde, einschließlich vier aufeinanderfolgender Erhöhungen um 75 Basispunkte. Es ist der schnellste Zinserhöhungszyklus seit den 1980er Jahren.
Allerdings deuteten die Ende letzter Woche veröffentlichten Erzeugerpreisdaten darauf hin, dass die Inflation hartnäckig hoch bleibt. Deshalb könnten die Leitzinsen am Ende höher ausfallen, als noch im September von offizieller Seite in Aussicht gestellt wurde. Der Fokus könnte sich also auf Signale richten, die Auskunft darüber geben, wie hoch die Leitzinsen im Jahr 2023 letztlich angehoben werden könnten.
Am Dienstag werden auch die Verbraucherpreisindizes für November veröffentlicht. Ökonomen erwarten, dass sich die Jahresteuerung von 7,7 % im Vormonat auf 7,3 % abschwächen wird.
Im Unternehmenssektor steht Microsoft (NASDAQ:MSFT) im Rampenlicht. Der Tech-Gigant hat eine Beteiligung von 4 % an der London Stock Exchange Group (LON:LSEG) als Teil einer neuen strategischen Partnerschaft bekannt gegeben.
Mit der Investition von Microsoft geht die LSE eine massive Verpflichtung zur Modernisierung ihrer Cloud-basierten Dienste ein. Die Börsengruppe wird über einen Zeitraum von zehn Jahren mindestens 2,3 Milliarden Pfund (1 Pfund = 1,2205 Dollar) für Cloud-Dienste ausgeben, die von den Microsoft-Diensten Azure Purview und Azure Synapse bereitgestellt werden.
Darüber hinaus berichtete das Wall Street Journal, dass sich Amgen (NASDAQ:AMGN) in der Pole-Position für den Kauf von Horizon Therapeutics (NASDAQ:HZNP) befindet, nachdem der französische Arzneimittelhersteller Sanofi (EPA:SASY) seine Übernahmepläne für das Biotech-Unternehmen aufgegeben hat.
Rivian Automotive (NASDAQ:RIVN) teilte am Montag mit, dass es sein Joint Venture mit Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Vans pausiert. Der Fokus liege derzeit auf der Erzielung eines positiven Cashflows im US-Geschäft.
Die beiden Unternehmen hatten erst vor drei Monaten eine Partnerschaft zur Fertigung von Elektro-Lieferwagen in Europa geschlossen.
Die Rohölpreise sind am Montag gesunken und haben damit den Einbruch der letzten Woche fortgesetzt, der durch die Sorge um eine Verlangsamung des globalen Wachstums ausgelöst wurde, auch wenn die Keystone-Pipeline zwischen den USA und Kanada weiterhin geschlossen bleibt, was die Versorgungslage des größten Rohölverbrauchers der Welt zu verschärfen droht.
Die Ursache für das Leck in der Keystone-Ölpipeline des kanadischen Unternehmens TC Energy (NYSE:TRP) steht noch nicht fest. Daher gibt es auch keinen Zeitplan, wann das Unternehmen die Verteilung von täglich 622.000 Barrel kanadischen Rohöl an Raffinerien im Mittleren Westen der USA und an der Golfküste wieder aufnehmen könnte.
Der US-Rohöl-Future verbilligte sich bis 13.00 Uhr MEZ um 0,9 % auf 70,39 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 1 % auf 75,34 Dollar fiel.
Beide Kontrakte waren in der vergangenen Woche aufgrund von Rezessionssorgen auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021 gefallen.
Der Gold-Future gab um 0,3 % auf 1.805,85 Dollar je Unze nach, der EUR/USD handelte 0,4 % höher auf 1,0568.