Von Peter Nurse
Investing.com -- Dem US-amerikanischen Aktienmarkt drohen zu Beginn der Sitzung am Donnerstag erneut deutliche Abschläge. Für Verunsicherung am Parkett sorgten Hinweise auf sinkende Verbraucherausgaben angesichts des starken Inflationsdrucks.
Gegen 13.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 320 Punkte oder 1 % tiefer, der S&P 500-Future handelte 40 Punkte oder 1,1 % schwächer und der Nasdaq 100-Future fiel 130 Punkte oder 1,1 %.
Die wichtigsten Börsenindizes an der Wall Street rutschten am Mittwoch nach einem schwachen Geschäftsbericht des Discounters Target (NYSE:TGT) ab. Die Zahlen des US-Einzelhändlers deuteten darauf hin, dass die Inflation die Unternehmensgewinne belastet und lösten einen breiten Ausverkauf in allen Marktsektoren aus.
Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average schloss über 1.100 Punkte oder 3,6 % tiefer auf dem niedrigsten Stand seit März 2021 und erlitt den größten Einbruch seit Juni 2020. Der breit gefasste S&P 500 rutschte um 4 % ab und erlitt somit den größten Kursabfall seit Juni 2020, während der technologielastige Nasdaq Composite um 4,7 % absackte.
Notenbankchef Jerome Powell warnte Anfang der Woche, dass die US-Wirtschaft unter den Bemühungen, die Inflation zu drücken, leiden könnte. Dennoch werde die US-Notenbank so lange die Geldpolitik straffen, bis klar sei, dass die Inflation zurückgeht.
In den nächsten Tagen stehen noch weitere Zahlen aus dem Einzelhandel an. Den Anfang machen Kohl's (NYSE:KSS) und BJ's Wholesale (NYSE:BJ) im weiteren Verlauf der Sitzung.
Bei den Einzelaktien standen die Papiere von Cisco (NASDAQ:CSCO) im Fokus. Sie verloren im vorbörslichen Geschäft mehr als 12%, nachdem der Technologiekonzern am Mittwoch seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt hatte. Grund dafür seien die Covid-Lockdowns in China sowie der Krieg in der Ukraine, die den Umsatz im dritten Quartal belasten, wie das Unternehmen mitteilte.
Auch Tesla (NASDAQ:TSLA) rückt ins Rampenlicht, nachdem der Elektroautobauer aufgrund von Problemen wie Unfällen im Zusammenhang mit seinem Autopiloten aus dem viel beachteten S&P 500 ESG Index verbannt wurde. Ford (NYSE:F) kündigte derweil nach Berichten über 16 Brände den Rückruf von 39.000 SUVs an.
Konjunkturseitig stehen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zur Veröffentlichung an. Zudem blicken die Marktteilnehmer gespannt auf die Ergebnisse des Philadelphia Fed Index für das verarbeitende Gewerbe für Mai, die eine Abschwächung der Stimmung erwarten lassen.
Die Ölpreise sind am Donnerstag gesunken und haben damit die Schwäche der vorangegangenen Sitzung fortgesetzt. Dies geht auf die Befürchtung zurück, dass sich die Konjunkturabkühlung negativ auf den Nachfragebedarf des weltgrößten Ölverbrauchers auswirken wird.
Darüber hinaus berichtete Reuters, dass die US-Regierung unter Präsident Joe Biden den Ölkonzern Chevron (NYSE:CVX) zu Verhandlungen mit der Regierung des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro ermächtigen wird. Dies nährt die Hoffnung, dass schon bald mehr Öl auf den Weltmarkt kommen könnte.
Bis 13 Uhr MEZ verloren die US-Rohöl-Futures 1,8 % auf 105,16 Dollar je Barrel und der Brent-Kontrakt verbilligte sich um 1,3 % auf 107,74 Dollar. Am Mittwoch waren beide Terminkontrakte um rund 2,5 % gefallen.
Für die Gold-Futures ging es um 0,6 % auf 1.827,12 Dollar je Feinunze nach oben. Der EUR/USD handelte 0,2 % höher auf 1,0487.