Von Peter Nurse
Investing.com - Die US-amerikanischen Aktienmärkte dürften am Montag vor Beginn der neuen Berichtssaison weitgehend schwächer eröffnen. Gespannt blicken die Marktteilnehmer auf wichtige Inflationsdaten und die Anhörung des Notenbankchefs Jerome Powell.
Gegen 13.05 Uhr MEZ notierte der Dow-Jones-Future 145 Punkte oder 0,4% tiefer, der S&P 500-Future gab 10 Punkte oder 0,2% ab, während der Nasdaq 100-Future 30 Punkte oder 0,2% zulegte.
Die drei großen Börsenindizes schlossen am Freitag auf Rekordhochs und erholten sich damit von dem starken Ausverkauf am Donnerstag. Allerdings dürfte die Wall Street am Montag einen Teil dieser Gewinne wieder abgeben, abgesehen von den wachstumsstarken Technologiewerten. Grund dafür ist die Sorge um die Ausbreitung des hochübertragbaren Delta-Stammes des Covid-19-Virus. Die USA verzeichneten über das Wochenende den höchsten Tageswert an neuen Fällen seit Mai.
Von Interesse ist auch der Auftakt der Berichtssaison, die am Dienstag mit Zahlen von Goldman Sachs (NYSE:GS), JPMorgan Chase (NYSE:JPM) und PepsiCo (NASDAQ:PEP) startet.
Das geschätzte Gewinnwachstum für den S&P 500 im zweiten Quartal liegt nach Daten von Refinitiv bei knapp über 65% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, was das stärkste Gewinnwachstum seit dem vierten Quartal 2009 wäre. Die Zahlen im Jahresvergleich werden vor allem durch die extrem schwachen Vergleichszahlen von vor einem Jahr begünstigt.
Darüber hinaus werden die USA im Laufe dieser Woche wichtige Daten zur Inflation im Juni veröffentlichen, während der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell am Mittwoch und Donnerstag vor dem Kongress aussagen wird, wo er möglicherweise Hinweise auf die Überlegungen der Zentralbank zum Tapering geben wird.
Unternehmensseitig gehen die Blicke auf die Aktie von Virgin Galactic (NYSE:SPCE), die im vorbörslichen Handel um 7,3% gestiegen ist. Das Unternehmen hat am Wochenende seinen ersten Raumflug mit voller Besatzung erfolgreich durchgeführt und damit einen wichtigen Schritt zum Start des kommerziellen Weltraumtourismus im nächsten Jahr getan.
Auch Walt Disney (NYSE:DIS) rückt ins Rampenlicht, nachdem der Film "Black Widow" an seinem Debüt-Wochenende 218 Millionen Dollar einspielte, wovon etwa 60 Millionen Dollar durch den Vertrieb über den Streaming-Kanal Disney+ generiert wurden.
Die Ölpreise schwächten sich am Montag angesichts der steigenden Covid-19-Fälle und der Unsicherheit nach der fehlenden Einigung beim letzten Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten über die Fördermengen ab.
Gleichwohl bleiben die Preise auf hohem Niveau, denn die Rohöllager leeren sich weiter und die Benzinnachfrage nimmt zu.
Gegen 13.05 Uhr notierte der US-Rohöl-Future 1,7% niedriger bei 73,26 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt 1,5% auf 74,39 Dollar fiel.
Der Gold-Future büßte 0,6% auf 1.800,70 Dollar je Feinunze ein und der EUR/USD sank um 0,2% auf 1,1849.