Die großen US-amerikanischen Aktienindizes handeln auf Rekordhochs. In der kommenden Woche steht die erste Nagelprobe für die Börsen auf der Agenda, denn einige der größten Unternehmen des Landes veröffentlichen ihre aktuellen Quartalszahlen.
Die Gewinnschätzungen für das gerade abgeschlossene Quartal stiegen seit Anfang April um 7,3% auf 45,03 Dollar pro Aktie für die Mitglieder des S&P 500 Index in der vergangenen Woche, wie FactSet errechnet hat.
Trotz der guten Stimmung am Markt zählen die Ausbreitung einer hochansteckenden Coronavirus-Variante und die Möglichkeit, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren geldpolitischen Stimulus zurückfährt, zu einigen der großen Risiken, die die laufende Aktienrallye bremsen könnten.
Nachfolgend stellen wir drei Aktien aus verschiedenen Sektoren vor, die wir zu Beginn der Berichtssaison für das zweite Quartal beobachten:
1. JPMorgan Chase
Der globale Bankkonzern JPMorgan Chase (NYSE:JPM) legt am Dienstag, den 13. Juli, vor Börseneröffnung seine Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Analysten erwarten für das Wall Street Powerhouse einen Gewinn von 3,16 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 29,96 Milliarden Dollar.
Die internationale Investmentbank präsentiert sich nach der Schwäche infolge der globalen Pandemie deutlich gestärkt, was vor allem der Handelssparte und den Gebühren aus dem Firmenkunden- und Investmentbanking zu verdanken ist. Die US-Notenbank hat den größten US-Banken im vergangenen Monat ein gutes Zeugnis ausgestellt und damit den Weg für höhere Dividendenzahlungen an Investoren nach dem 30. Juni geebnet.
In einem Vertrauensvotum für die Banken, zu denen auch JPM und Goldman Sachs Group (NYSE:GS) gehören, sagte die Fed letzten Monat, dass sie die vorübergehenden Beschränkungen für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe aufheben würde, nachdem alle 23 Finanzinstitute bei den jährlichen Stresstests gut abgeschnitten hatten.
Die JPM-Aktie schloss am Freitag zum Kurs von 155,77 Dollar. Die Papiere sind im Jahr 2021 um 22% gestiegen und haben damit die 16%-Rallye des S&P 500 deutlich übertroffen.
2. PepsiCo
Der Snack- und Getränkeriese PepsiCo (NASDAQ:PEP) wird ebenfalls am Dienstag vor Börseneröffnung die Q2-Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021 vorlegen. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn von 1,53 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 17,97 Milliarden Dollar.
Im Zuge der Pandemie profitierte PEP vor allem von der Vorratshaltung der Verbraucher, die sich mit Snacks und Getränken eindeckten, was dem diversifizierten Portfolio an Snackmarken wie Tostitos, Fritos, Ruffles und Cheetos zuzuschreiben ist.
Im April hatte das Unternehmen seine Prognose für 2021 bekräftigt, die ein mittleres einstelliges organisches Umsatzwachstum und einen hohen einstelligen währungsbereinigten Gewinn pro Aktie verspricht. Pepsi rechnet mit hohen Erlösen aus seiner nordamerikanischen Getränkeeinheit. Dank der Wiedereröffnung der US-Wirtschaft gehen wieder mehr Menschen in Restaurants und Kinos, aber die Nachfrage nach Quaker Foods-Produkten dürfte sich abschwächen.
Die PEP-Aktie schloss am Freitag bei 149,48 Dollar und stieg damit in den letzten drei Monaten um etwa 5%.
3. Delta Air Lines
Delta Air Lines (NYSE:DAL) meldet am Mittwoch, den 14. Juli, vor Börseneröffnung die Ergebnisse für das zweite Quartal. Im Durchschnitt rechnen die Analysten mit einem Verlust von 1,36 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 6,14 Milliarden Dollar.
Die globale Luftfahrtindustrie arbeitet an einem Comeback nach dem brutalen Jahr 2020, in dem der Flugverkehr aufgrund des Anstiegs der COVID-19-Infektionen drastisch zurückging. Der Inlandsflugverkehr in den USA erholt sich mit der beschleunigten Gabe der Coronavirus-Impfstoffe.
In einem Webcast im letzten Monat sagte der Geschäftsführer von Delta Air, Ed Bastian, dass die Fluggesellschaft im Juli doppelt so viele Inlandsflüge durchführen würde wie im Mai, fügte aber hinzu, dass Geschäftsreisen, eines der lukrativsten Segmente für Fluggesellschaften, immer noch sehr gering seien.
Delta-Anteile schlossen am Freitag bei 42,92 Dollar. In den vergangenen drei Monaten waren sie um 13% gefallen, da man befürchtete, dass neue Varianten des Coronavirus einige Reisesegmente weiterhin belasten würden.
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