Von Dhirendra Tripathi
Investing.com -- Die US-Aktienmärkte erlebten am Donnerstag eine wilde Sitzung. Erst ging es steil abwärts, dann wieder aufwärts. Für die volatilen Bewegungen verantwortlich war die US-Notenbank Fed, die ihre massiven Anleihekäufe zurückfahren will.
Der S&P 500 und der NASDAQ Composite drehten in den letzten Minuten des Tages ins Plus und gewannen jeweils 0,1 %. Der Dow Jones Industrial Average verlor 66,57 Punkte und schloss bei 34.894,12 Punkten.
Das Protokoll der Juli-Sitzung der Fed, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass die Fed noch in diesem Jahr mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnen könnte. Obwohl dies für den Markt nicht überraschend käme, sorgen sich die Anleger dennoch um die Auswirkungen auf die Aktienmärkte, die im vergangenen Jahr seit der schlimmsten Phase der Pandemie einen Turboboom erlebt haben.
Der S&P-Energiesektor (NYSE:XLE) entwickelte sich am Donnerstag angesichts eines weiteren Einbruchs der Ölpreise um 2 % am schwächsten. Anzeichen für eine Verlangsamung des Wachstums in Verbindung mit einem Anstieg der neuen Covid-19-Fälle infolge der hochansteckenden Delta-Variante machen die Anleger nervös und wecken die Angst vor neuen Lockdowns.
Goldman Sachs (NYSE:GS) senkte seine Wachstumsprognose für das dritte Quartal von 8,5 % auf 5,5 % und begründete dies mit den Auswirkungen der Delta-Variante auf die wirtschaftliche Erholung. Gleichzeitig hob die Bank ihre Prognose für das vierte Quartal von 5,5 % auf 6,5 % an.
Die durch die Pandemie ausgelösten Störungen in den Lieferketten machen den Unternehmen weiterhin zu schaffen und zwingen sie zu Preiserhöhungen und in einigen Fällen zu Produktionskürzungen
Am Donnerstag erklärten große Automobilhersteller wie Toyota (NYSE:TM) und Ford (NYSE:F), dass sie wegen eines Mangels an Computerchips und anderen Teilen ihre Produktion vorübergehend drosseln oder Werke schließen müssten.
Erfreulich war die Entwicklung am Arbeitsmarkt: die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in der vergangenen Woche auf ein 17-Monats-Tief gesunken, was ein weiterer Beweis für die Erholung des Arbeitsmarktes ist.
Das jährliche Symposium der Fed in Jackson Hole, Wyoming, nächste Woche könnte den Anlegern neue Hinweise auf die nächsten Schritte der Zentralbank geben.
Hier sind drei Dinge, die die Märkte am Freitag beeinflussen könnten:
1. Robinhood-Drama
Die Aktien des beliebten Online-Brokers Robinhood Markets Inc (NASDAQ:HOOD) stürzten am Donnerstag um 11 Dollar ab. Grund dafür war eine Warnung des Unternehmens, dass sich die Handelsaktivitäten verlangsamen würden. Bei Robinhood handelt es sich um eine beliebte Trading-App für Kleinanleger, die vor allem mit Meme-Aktien und Kryptowährungen handeln. Das Unternehmen ging erst kürzlich an die Börse.
Am Mittwoch teilte das Unternehmen mit, dass es für das laufende Quartal deutlich weniger neue kapitalisierte Konten erwartet als in den vorangegangenen drei Monaten, was niedrigere Umsätze für das laufende Quartal bedeutet.
Die Gesamterlöse erhöhten sich im zweiten Quartal um 131 % auf 565 Millionen Dollar. Kleinanleger auf Reddit und anderswo strömten auf die Plattform, um mit Kryptowährungen und Aktien zu handeln.
Dogecoin machte 26 % der Krypto-Umsätze im zweiten Quartal aus, gegenüber 6 % im ersten Quartal.
"Robinhoods Wachstum innerhalb des Krypto-Universums ist nichts weniger als bemerkenswert, aber der übergroße Beitrag von Dogecoin kann einfach nicht ignoriert werden," sagte Wolfe Research.
2. Deere mit Zahlen
Deere & Company (NYSE:DE), ein Hersteller von Land- und Baumaschinen, veröffentlicht am Freitag seine Ergebnisse. Analysten schätzen den Gewinn pro Aktie für das dritte Quartal auf 4,57 Dollar bei einem Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar. Von besonderem Interesse sind die Aussagen des Unternehmens zur Entwicklung der Lieferkette und zur Auftragslage für die letzten Monate des Jahres.
3. Foot Locker gewährt Blick in seine Bücher
Foot Locker (NYSE:FL) erhielt Anfang des Jahres Auftrieb, als die Verbraucher ihre staatlichen Konjunkturschecks einlösten und neue Sportschuhe kauften. Jetzt, wo die Schule bald wieder losgeht, gehen die Blicke der Anleger auf die zukünftige Umsatzentwicklung des Unternehmens. Foot Locker dürfte Analysten zufolge im zweiten Quartal einen Umsatz von 2,07 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von 97 Cents erzielen.