Family Office ist ein Mittel der Reichen, um ihr Vermögen zu verwalten. Oder vielleicht eher der Superreichen. Immerhin handelt es sich dabei um Vermögensverwalter, die aktiv dafür arbeiten, das Geld einer Familie zu betreuen. Man kann sich mit Sicherheit denken, dass normale oder selbst gerade so reiche Menschen die laufenden Kosten mit ihren Erträgen kaum stemmen können.
Das Family Office verfolgt dabei konkrete Ziele. Beispielsweise den Erhalt des Vermögens. Aber auch, ein Einkommen oder eine solide Mehrung zu erzielen. Wobei gerade hier zwischen Chancen und Risiken bedeutend abgewogen wird. Dabei greifen die Verwalter auf einen Mix aus börsennotierten Konstrukten zurück. Aber sie sind auch im Private-Equity-Segment aktiv, was aufgrund der Größe möglich ist.
Natürlich könnte solch ein Family Office ein bequemer Ansatz sein. Aber, ganz ehrlich: Du brauchst kein solches, um selbst dein Geld zu betreuen. Denn auch ein einfacher ETF kann viele dieser Ziele erreichen, wie wir jetzt etwas konkreter sehen können.
ETF statt Family Office? Dein Vermögen im Blick Natürlich kann ein ETF nicht leisten, was ein Family Office mit Vermögensverwaltern bringen könnte. Allerdings: Müssen gerade kostengünstige Indexfonds auch nicht. Mit diesen Konstrukten hast du außerdem keinen Zugriff auf den Markt des Private Equity. Allerdings könnte auch das etwas sein, das eher überschätzt wird. Hierzu kann natürlich jeder seine eigene Meinung haben. Im Endeffekt ist der kostengünstige Indexfonds jedoch ein Mix, der ebenfalls eine Menge Kriterien erfüllt.
Dein Vermögen wird hier schließlich in einen bunten, marktbreiten Korb verschiedener Aktien investiert. Damit erreichst du eine solide, breite Diversifikation, was für Schutz und Erhalt langfristig orientiert wichtig sein könnte. Zudem sichert der marktbreite Ansatz deine Chance auf eine solide Rendite über längere Zeiträume hinweg. Oder anders ausgedrückt: Chancen und Risiken stehen langfristig orientiert auf deiner Seite. Wobei es eben die Diversifikation ist, die eine schützende Wirkung besitzt.
Zudem kann man sein Vermögen gerade mit einem ETF und Sparplänen regelmäßig investieren. Das heißt, auch eine zeitliche Diversifikation ist möglich. Regelmäßige Investitionen können zum Cost-Average-Effekt führen. Ein Faktor, der das Risiko eines schlechten Zeitpunkts deutlich minimiert.
Langfristig orientiert muss es daher kein Family Office sein, um das eigene Vermögen zu vertretbaren Renditen zu mehren. Auch kostenseitig dürften ETF und ihre Indexfonds definitiv preiswerter sein. Mit ihrem Gebührenrahmen von häufig deutlich unter 1 %, manchmal sogar unter 0,1 %, halten sich die Kosten in Rahmen. Für dich vielleicht ebenfalls ein positives Merkmal.
Solider Kompromiss! Ich bleibe daher dabei: Ein ETF kann für dein Vermögen ein solider Kompromiss sein. Vielleicht geht es bei kostengünstigen Indexfonds sogar sehr ähnlich wie bei einem Family Office um Stabilität (wobei sich das Risiko eines marktbreiten Crashs natürlich nie ganz verleugnen lässt). Aber auch um moderate Renditen und Vermögensmehrung über lange Zeiträume. Passive Einkünfte könnten notfalls mithilfe von Entsparungen erzielt werden.
Für mich sind ETFs und Indexfonds daher ein solider Kompromiss, um das eigene Vermögen zu verwalten. Zudem hat man auch hier wenig Aufwand, weil diese Konstrukte schließlich passiv sind.
Der Artikel Du musst kein Family Office besitzen, um dein Vermögen zu verwalten: Ein einfacher ETF reicht auch! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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