💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

E.ON legt Schicksal von Uniper-Chef in Fortums Hände

Veröffentlicht am 06.06.2018, 16:06
© Reuters. A shareholder carries a bag with the logo of E.ON during the company's annual shareholders meeting in Essen
EONGn
-

Essen (Reuters) - Der scheidende Großaktionär E.ON (DE:EONGn) legt die Entscheidung über das Schicksal des Uniper-Vorstands in die Hände des Nachfolgers Fortum.

Die Abstimmung über einen Sonderprüfer, der das Vorgehen des Uniper-Vorstands beim Einstieg Fortums untersuchen könnte, solle vertagt werden, sagte ein E.ON-Vertreter bei der Uniper-Hauptversammlung in Essen. Ein Vertreter des Fonds Cornwall, der auf die Einsetzung eines Sonderprüfers drängt, stellte sich hinter den E.ON-Antrag. Cornwall wird vom aktivistischen Investor Elliott kontrolliert, der über acht Prozent an Uniper hält. E.ON und Cornwall haben damit die Mehrheit bei dem Aktionärstreffen sicher.

Fortum dürfte bis zum nächsten Aktionärstreffen den E.ON-Anteil von rund 47 Prozent endgültig übernommen und damit bei dem Treffen das Sagen haben. Uniper-Chef Klaus Schäfer rechnet damit, dass die Transaktion "in den kommenden Wochen" endgültig vollzogen sei. Dann müsse mit dem neuen Großaktionär Fortum eine Verständigung erzielt werden. An die kurze Leine will er sich von den Finnen aber nicht legen lassen: Uniper wolle den Kurs unternehmerischer Eigenständigkeit fortsetzen, betonte er.

STREIT MIT DEN FINNEN

Schäfer liegt mit den Finnen im Clinch. Fortum-Chef Pekka Lundmark hatte erklärt, Uniper habe gegen die Transaktion agiert, was die künftige Zusammenarbeit belaste. Schäfer hatte seinerseits in der Vergangenheit am Sinn des Einstiegs deutliche Zweifel angemeldet. Kontrolliere Fortum den Uniper-Anteil endgültig, werde es aber um "Kooperation statt Konfrontation" und eine Verständigung mit den Finnen gehen. Diese müsse die Interessen der Gesellschaft, ihrer Mitarbeiter und der Aktionäre bestmöglich widerspiegeln. Uniper wolle die Grundlagen für eine "konstruktive Zusammenarbeit" schaffen. Ein Kurs der Selbstständigkeit sei aber der beste Weg für das Unternehmen, betonte Schäfer.

© Reuters. A shareholder carries a bag with the logo of E.ON during the company's annual shareholders meeting in Essen

"Ich fände es sehr schade, wenn (..) die Selbstständigkeit verloren gehen wird", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer. Die E.ON-Ausgründung Uniper habe sich von der Resterampe zum Börsenliebling entwickelt, sagte Thomas Deser, Fondsmanager bei Union Investment. Doch nun solle der Versorger "aus der Situation das Beste machen und sich nicht länger gegen einen Einstieg von Fortum wehren". Sowohl Hechtfischer als auch Deser sagten, sie wollten bei der Hauptversammlung gegen einen Sonderprüfer stimmen - sollte darüber bei dem aktuellen Treffen entschieden werden. Dies dürfte aber angesichts des E.ON- Antrags nicht geschehen.

Ins Spiel gebracht hatte den Sonderprüfer die Luxemburger Aktionärin Cornwall. Sie fordert, die Abwehrmaßnahmen des Uniper-Managements gegen einen Einstieg der finnischen Fortum unter die Lupe zu nehmen. Branchenexperten gehen davon aus, dass Elliott und der ebenfalls bei Uniper eingestiegene Investor Knight Vinke darauf setzen, dass Fortum später eine höhere Offerte für Uniper vorlegt, um die Mehrheit zu übernehmen. Dieser Weg ist verbaut, seitdem kürzlich die Behörden in Russland Fortum untersagt haben, mehr als 50 Prozent der Anteile zu erwerben. Uniper betreibt mehrere Kraftwerke in Russland, wozu auch eine Anlage zur Trinkwasseraufbereitung gehört. Diese liege im strategischen Interesse Russlands - und staatlich kontrollierte Unternehmen wie Fortum dürften daran nicht mehr als 50 Prozent halten. Der Vorgang bedürfe der Aufklärung, unterstrich Cornwall-Vertreter Wolfgang Sturm.

Fortum hatte die Uniper-Führung nach der Entscheidung in Russland scharf kritisiert. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass das Uniper-Management in Russland aktiv gegen die Transaktion gearbeitet hat", beklagte Fortum-Chef Lundmark. Dies sei bedauerlich, da Fortum und Uniper zusammenarbeiten müssten, um für beide Seiten Werte zu heben.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.