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Eskalation im Handelsstreit schnürt Börsen die Luft ab

Veröffentlicht am 19.06.2018, 18:07
© Reuters. The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt
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Frankfurt (Reuters) - Die Eskalation im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit hat am Dienstag die europäischen Börsen auf Tauchstation geschickt.

Der Dax rutschte um 1,2 Prozent auf fast 12.678 Punkte ab, der EuroStoxx50 verlor ebenfalls knapp ein Prozent auf 3435 Zähler. An der Wall Street lag der Dow Jones zum europäischen Handelsschluss 1,3 Prozent im Minus. Den Börsianer werde immer klarer, dass ihnen das Thema Handelskonflikt noch eine Weile erhalten bleibe, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Und dabei besteht die Gefahr, dass wir den Höhepunkt der verbalen Schlammschlacht zwischen den beteiligten Ländern noch nicht gesehen haben."

In dem Handelskonflikt wird der Ton immer rauer: Auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, neue Zölle auf chinesische Waren zu verhängen, reagierte die Regierung in Peking verärgert. China wolle keinen Handelskrieg, habe aber auch keine Angst davor, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Am Nachmittag meldete sich Trumps Handelsberater Peter Navarro zu Wort: In mehreren Gesprächsrunden sei es bisher nicht gelungen, China von seinen "räuberischen Handelspraktiken" abzubringen. Importzölle seien notwendig, um "die Kronjuwelen amerikanischer Technologie und geistigen Eigentums gegen chinesischen Diebstahl zu verteidigen". Auch der EU drohen weitere Zwangsmaßnahmen. Immer mehr Wirtschaftsinstitute nehmen angesichts des drohenden Handelskrieges ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft zurück.

Am Devisenmarkt stand die Weltleitwährung, der Dollar, wieder höher im Kurs. Im Gegenzug rutschte der Euro um mehr als einen halben US-Cent auf 1,1531 Dollar. "Da die US-Wirtschaft ohnehin schon auf voller Kapazität fährt, würden die Importzölle dort wohl sehr schnell auf die Inflation durchschlagen", sagte Devisenanalystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank (DE:CBKG). Dies könne weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) nach sich ziehen.

Am Abend grenzte die Gemeinschaftswährung ihre Verluste etwas ein, nachdem deutsch-französische Pläne für ein Euro-Zonen-Budget präsentiert wurden. Die Mittel sollten für Investitionen verwendet werden, um die wirtschaftliche Annäherung der Euro-Staaten zu fördern, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Beratungen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Auch einige Bankenwerte erhielten Auftrieb. So stiegen die Aktien der Deutschen Bank (DE:DBKGn) um 0,8 Prozent und damit an die Dax-Spitze. Auch die Papiere einer Reihe südeuropäischer Banken zogen an. Im Schnitt gewannen die Titel von Geldhäusern der Euro-Zone gegen den Trend 0,5 Prozent.

CHIP- UND LUXUSGÜTERHERSTELLER BESONDERS UNTER DRUCK

© Reuters. The German share price index, DAX board, is seen at the stock exchange in Frankfurt

Im Dax zählten erneut Volkswagen (DE:VOWG) mit einem Verlust von 2,4 Prozent zu den Schlusslichtern. Der Autobauer berief den bisherigen Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot übergangsweise an die Audi-Spitze. Dort ersetzt er Rupert Stadler, der nach seiner Verhaftung am Montag im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal auf eigenen Wunsch von seinen Ämtern im Konzern beurlaubt wurde.

Unter Druck waren zudem die Chipwerte: Infineon (DE:IFXGn) und ASML verloren zwei beziehungsweise knapp drei Prozent. Anleger fürchten, dass die besonders auf den internationalen Handel angewiesenen Konzerne unter Zollschranken mehr als andere leiden könnten. Auch die Aktien von Luxuskonzernen gaben nach. Die Louis-Vuitton-Mutter LVMH (PA:LVMH) verlor 2,4 Prozent. Adidas - ebenfalls auf einen florierenden Welthandel angewiesen - büßten 2,5 Prozent ein.

Im MDax verschreckte der Media-Saturn-Eigentümer Ceconomy die Anleger mit der Aussicht auf eine Kapitalerhöhung. Die Aktien stürzten um gut 13 Prozent auf 7,50 Euro ab, den tiefsten Stand seit März 2016.

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