ETFs erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Sie besitzen viele Vorzüge. Dazu gehören beispielsweise eine unkomplizierte und günstige Handelbarkeit über die Börse, keine Ausgabeaufschläge oder hohen Verwaltungsgebühren und sie sind häufig sehr transparent. Anleger können fast tagtäglich Einblick nehmen und so sehen, welche Aktien gerade mit welcher Gewichtung gehalten werden.
Zudem entfällt die Suche nach einem guten Fondsmanager, der es systematisch schafft, besser als alle Indizes abzuschneiden. Anleger können weiterhin weltweit investieren, selbst in Märkte, in denen ein Einzelaktienkauf sonst nicht möglich ist. Diese Vorteile überzeugen viele Anleger und so investieren sie Jahr für Jahr immer mehr Geld in die börsengehandelten ETFs.
Allein im letzten Jahr (2020) ist das Volumen weltweit um 24,9 % auf 7.737 Mrd. US-Dollar gestiegen. Zur starken Steigerung trug jedoch ebenfalls der Börsenboom bei. Er hat einen erheblichen Einfluss auf die Volumenentwicklung. So ist das verwaltete Vermögen beispielsweise 2008 während der Finanzkrise um 11,2 % gesunken.
Befinden sich ETFs in einer Blase? Oft wird in dem starken Volumenanstieg der ETFs eine Blase gesehen. Doch kann es wirklich eine ETF-Blase geben? Interessanterweise wird die Behauptung oft von Fondsmanagern aufgestellt, die einen Mittelabfluss bei den aktiv gemanagten Fonds fürchten. Zudem wird nie darauf hingewiesen, dass auch das Volumen der aktiv gemanagten Fonds seit vielen Jahrzehnten steigt. Beide Entwicklungen stellen keine Blase dar.
Die Gründe dafür sind sehr einfach und nachvollziehbar. Nur Anlageklassen wie beispielsweise Aktien, Anleihen oder Immobilien können über- oder unterbewertet sein. Fonds oder ETFs für sich genommen jedoch nicht. Sie sind nur eine Hülle, über die beispielsweise Aktien gehalten werden. Und dennoch können auch ETFs im Kurs fallen. So ist zuletzt der Hang-Seng-Index stärker im Kurs gesunken, weil China seine Regulierung verschärft. Entsprechende ETFs verloren in diesem Fall auch an Wert.
Der amerikanische Aktienmarkt ist ebenfalls schon sehr hoch bewertet. Besonders Nasdaq-Aktien könnten deshalb zukünftig stärker korrigieren. Auch hier werden die ETFs nichts anders tun, als dem Index zu folgen.
Risiken, die wir leicht vermeiden können ETFs bergen aber auch Risiken, wenn sie beispielsweise nicht die Aktien des Index, sondern ihn über einen Swap nachbilden. Gehebelte oder spezielle Branchen-ETFs können im ungünstigen Fall ebenfalls stark an Wert verlieren. Auch Short-ETFs, die auf fallende Kurse setzen, sollten vermieden werden.
Anleger können die Risiken weiter reduzieren, indem sie bei den Leitindizes, die in alle Branchen investieren, bleiben. Sie haben sich bisher immer wieder von einer Krise erholt. Die weltweiten Streuungsmöglichkeiten mit ETFs bieten ebenfalls Vorteile, die wir nutzen sollten. Wem Aktien allein zu einseitig und risikoreich erscheinen, kann dem Depot weitere Vermögensklassen hinzufügen.
Fazit Wer also einige wenige Regeln beachtet, kann ETFs auch weiterhin für seinen Vermögensaufbau nutzen.
Der Artikel ETFs verwalten 7.737.000.000.000 US-Dollar! Platzt jetzt die Blase? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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