Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Freitag weitgehend abgeschwächt, da die Anleger befürchten, dass eine zweite Covid-19 Welle die Erholung der Region im Keim ersticken kann.
Um 9:55 Uhr notierte der DAX in Deutschland 0,4% niedriger und der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,6%, während der britische FTSE Index eine Outperformance erzielte und um 0,1% zulegte. Am Donnerstag kündigte die britische Regierung Pläne an, die eine zukünftige Unterstützung für beurlaubte Arbeitnehmer bedeuten.
Die europäischen Aktivitätsdaten dieser Woche zeigten, dass die Erholung im September ins Stocken geriet, da das Wiederaufleben von Coronavirus-Fällen den Dienstleistungssektor besonders hart traf.
Am Donnerstag warnte der französische Premierminister Jean Castex, dass die Regierung gezwungen sein könnte, neue Lockdowns zu verhängen, wenn sich die Zahl der Fälle in den kommenden Wochen nicht verbessere. Seine Regierung hatte bereits am Mittwoch zusätzliche restriktive Maßnahmen, vor allem in Großstädten, angekündigt, um die Krankheit einzudämmen.
"Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Aufschwung nicht nur nachlässt, sondern sich möglicherweise auch umkehrt", sagte Claus Vistesen von Pantheon Macroeconomics. Er räumte jedoch ein, dass die nationalen Umfragen zum Geschäftsklima in Deutschland und Frankreich stärker waren, als die PMIs von IHS Markit Anfang der Woche suggeriert hatten.
Die Aktien von Aviva (LON:AV) stiegen um 2%, nachdem Reuters berichtete, dass der britische Versicherer mit einem Konsortium aus Allianz (DE:ALVG) und dem Lebensversicherer Athora über die Übernahme der französischen Tochtergesellschaft von Aviva verhandelte.
Die Aktien von Boohoo (LON:BOOH) stiegen um 16%, nachdem eine unabhängige Untersuchung der britischen Einzelhandelskette "viele Mängel" ans Licht brachte. Allerdings wurde das Unternehmen von den Vorwürfen freigesprochen, es habe absichtlich schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne zugelassen.
BMW (DE:BMWG) fiel um 0,2%, nachdem der deutsche Luxusautomobilhersteller zugestimmt hatte, 18 Millionen Dollar zu zahlen, um Ansprüche in den USA zu begleichen, die mit irreführenden Verkaufszahlen begründet wurden.