von Peter Nurse
Investing.com - Europäischen Aktien wurden am Montag höher gehandelt, da die Anleger optimistisch auf die anhaltenden Fortschritte in Richtung nutzbarer Coronavirus-Impfstoffe reagieren.
Um 10:00 MEZ stand der DAX um 1% höher, der französische CAC 40 stieg um 0,8%, während der britische FTSE Index um 0,3% zulegte.
AstraZeneca (LON:AZN) (NASDAQ:AZN) gab am Montagmorgen bekannt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelte Covid-19-Impfstoff eine Infektion zu 90% wirksam verhindert, wenn Patienten erst eine halbe Dosis erhalten, gefolgt von einer vollen Dosis.
Ein zweites Dosierungsschema zeigte jedoch nur eine Wirksamkeit von 62%, wenn es als zwei volle Dosen im Abstand von mindestens einem Monat verabreicht wurde. Die etwas verwirrte Kommunikation der Nachrichten hat dazu geführt, dass der Aktienkurs von AstraZeneca um 1% gefallen ist, obwohl das Medikament Astra / Oxford den erheblichen Vorteil hat, dass es ohne spezielle Kühlgeräte gelagert werden kann.
Moncef Slaoui, der Leiter der Impfstoffentwicklung der US-Administration mit dem Namen Operation Warp Speed, gab am Sonntag bekannt, dass die ersten Covid-19-Impfstoffdosen bereits am 11. Dezember an Schlüsselpersonen verteilt werden könnten. Auch der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn sagte, er erwarte, dass Impfungen in Deutschland voraussichtlich ab Jahresende beginnen werden.
Dies kommt, nachdem Pfizer (NYSE:PFE) und sein deutscher Partner BioNTech (NASDAQ:BNTX) am Freitag bei der US-Arzneitmittelaufsicht FDA eine Eilzulassung für ihren Covid-19-Impfstoff beantragt hatten, am selben Tag als Moderna (NASDAQ:MRNA) bekannt gab, dass es bald die gleiche Genehmigung beantragen wolle.
Die Impfstoffe von Pfizer und Moderna haben beide Wirksamkeitsniveaus um die 95% -Marke, aber Pfizers erfordert die Lagerung bei extrem niedrigen Temperaturen.
Die Aussicht, dass ein Impfstoff vor den Weihnachtsferien verteilt wird, hat den Investoren dennoch Zuversicht gegeben, auch wenn es einige Zeit dauern wird, bis das Produktionsniveau und die Lieferketten der weltweiten Nachfrage entsprechen können. In der Zwischenzeit nehmen die Neuerkrankungen weiter zu und große Teile des öffentlichen Lebens werden in Europa und den USA eingeschränkt, obwohl Frankreich angekündigt hat, die Geschäfte vor Weihnachten wieder zu öffnen zu lassen, und Großbritannien voraussichtlich am Montag eine Lockerung seiner Sperrmaßnahmen bekannt geben wird. Beide Länder haben in den letzten Tagen sinkende Neuinfektionsraten verzeichnet.
Diese neuesten Einkaufsmanagerindizes zeigten, dass die französischen und deutschen Dienstleistungsunternehmen von den neuen Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus schwer getroffen wurden. Der gesamtwirtschaftliche Index für die Eurozone wird später in der Sitzung hereinkommen und soll von 50,0 im Vormonat auf 45,8 im November fallen, wobei der Dienstleistungssektor die Hauptlast des Schlags einstecken dürfte.
In Unternehmensnachrichten stieg die Aktie von Cineworld (LON:CINE) um 19%, nachdem die Kinokette eine Schuldenstundung bis Juni 2022 sowie neue Kredite in Höhe von 450 Mio. USD wegen der Covid-19-Pandemie auftreiben konnte.
Darüber hinaus stieg der Kurs der französischen Bank Credit Agricole (PA:CAGR) (OTC:CRARY) um 3,7%, nachdem ihre italienische Einheit ein Angebot zum Kauf der italienischen Bank Credito Valtellinese unterbreitet hatte.
Die Ölpreise stiegen am Montag aufgrund Meldungen von Impfstoffen und Lockerungen der Sperrmaßnahmen sowie Berichten über einen Angriff jemenitischer Houthi-Rebellen auf eine saudi-arabische Ölanlage.
US-Rohöl-Futures wurden um 1,9% höher zu 43,25 USD das Barrel gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 1,5% auf 45,74 USD in die Nähe seiner höchsten Niveaus seit September stieg und damit in der vergangenen Woche mehr als 5% zugelegt hat.
Demgegenüber fielen US-Gold-Futures um 0,2% auf 1.868,50 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs um 0,2% auf 1,1874 stieg.