Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag schwach in den Handelstag gestartet. Schlechte Wirtschaftsdaten sind ein Hinweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage in Europa, während die Anleger auf die wichtigen monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA warten.
Der DAX notiert mit 0,2 % leicht im Plus, während der CAC 40 in Frankreich 0,2 % und der FTSE 100 in London 0,25 % tiefer gehandelt wurden.
Frankreich musste heute den stärksten Rückgang der Industrieproduktion seit 19 Monaten hinnehmen. Im Vergleich zum Oktober ist die Gesamtherstellung um 2,6 % gesunken.
Unterdessen meldete Deutschland einen schwachen Exportstart in das 4. Quartal. Seit September haben sich die Exportzahlen um 0,6 % verschlechtert.
Positive Nachrichten kamen dagegen von der Inflation, die in der Eurozone im November stärker als erwartet zurück ging. Sie bleibt aber mit 10 % auf Jahresbasis nahe dem Rekordniveau.
Die Europäische Zentralbank steht weiter in der Verantwortung, das Inflationsziel von 2 % wieder zu erreichen. Allerdings steht die Eurozone kurz vor einer Rezession.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnte davor, dass die Fiskalpolitik einiger europäischer Regierungen zu einer Übernachfrage führen könnte. Dies würde die Zentralbank dazu veranlassen, die Geldpolitik noch stärker als geplant straffen.
Die für heute anstehenden US-Arbeitsmarktdaten sorgen auf den Märkten ebenfalls für ein gewisses Maß an Vorsicht. Ökonomen erwarten, dass im November etwa 200.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Dieser Wert würde auf eine Verlangsamung gegenüber 261.000 neuen Stellen im Vormonat hindeuten.
Auf Unternehmensseite erholten sich die Aktien der Credit Suisse (SIX:CSGN) um 0,9 %. Kurz zuvor hat der Vorstandsvorsitzende der angeschlagenen Schweizer Bank, Axel Lehmann, in einem Fernsehinterview mit Bloomberg gesagt, dass die Abflüsse im Grunde gestoppt seien.
Analysten der einflussreichen Investmentbank JPMorgan deuteten am vergangenen Freitag an, dass anhaltende Mittelabflüsse Übernahmespekulationen auslösen und zu einem teilweisen Verkauf ihrer inländischen Einheit führen könnten.
Die Rohölpreise sind am Freitag leicht gesunken, werden aber voraussichtlich einen Wochengewinn verzeichnen. Für positive Stimmung auf den Ölmärkten sorgt derweil eine mögliche Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen seitens der Führung in Peking.
Doch auch das Treffen der OPEC+ am Sonntag, bei dem es über zukünftige Produktionsmengen geht, steht bei den Händlern auf der Beobachtungsliste. Derweil führt die Europäische Union Berichten zufolge eine Preisobergrenze von 60 USD pro Barrel für russisches Öl ein.
Der US-Rohöl-Future wurde bei 81,22 USD pro Barrel leicht höher gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 0,2 % auf 86,67 USD fiel. Beide Benchmarks waren auf dem Weg zu ihren ersten Wochengewinnen nach drei aufeinanderfolgenden Wochen im Minus.
Darüber hinaus wurde der Gold-Future fast unverändert bei 1.815,30 USD je Feinunze gehandelt, während {der {1|EUR/USD}} um 0,1 % höher bei 1,0534 notierte.