Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch mit Verlusten in den Handelstag gestartet. Viele Anleger waren damit beschäftigt, die weiteren Coronalockerungen in China sowie regionale Rezessionsängste einzuordnen.
Der DAX notiert aktuell 0,4 % im Minus, der CAC 40 in Frankreich verzeichnet ebenfalls ein Minus von 0,4 % und der FTSE 100 in London rutschte 0,1 % ins Minus.
Die Industrieproduktion hat in Deutschland im Oktober weniger stark als erwartet nachgelassen und fiel im Monatsvergleich um 0,1 %. Prognostiziert war ein Rückgang von 0,6 %.
Im Gegensatz dazu müssen europäische Anleger weiterhin mit einem schwachen Wirtschaftswachstum und einer strafferen Geldpolitik fertig werden, um die hartnäckig hohe Inflation in den Griff zu bekommen.
Die Zahlen zum BIP der Eurozone sind heute im Laufe des Tages fällig und werden voraussichtlich zeigen, dass die europäische Wirtschaft im 3. Quartal kaum gewachsen ist. Im Vergleich zum Vorquartal wird ein Plus von 0,2 % erwartet.
Es wird daher erwartet, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze nächste Woche erneut anheben wird, auch wenn sie jetzt „sehr nahe“ an ihrem neutralen Niveau liegen, wie der EZB-Politiker Constantinos Herodotou am Dienstag sagte.
Analysten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass die europäische Aktienmärkte einen schwierigen Start in das Jahr 2023 haben werden.
„Wir erwarten, dass sich 2023 nach der Widerstandsfähigkeit der Gewinne in diesem Jahr als härter erweisen wird“, sagten die Analysten von Goldman und verwiesen auf den Margendruck aufgrund höherer Kosten, die in einer Rezession schwerer weitergegeben werden können.
Die chinesischen Behörden gaben heute bekannt, dass eine Reihe von Coronamaßnahmen gelockert werden, darunter die Erlaubnis für einige Personen, sich zu Hause unter Quarantäne zu stellen, sowie die Beendigung der Testpflicht für die meisten öffentlichen Veranstaltungen.
Diese Schritte können als direkte Reaktion auf die zivilen Unruhen in den letzten Wochen gedeutet werden.
Die Aktien von GSK (LON:GSK) legten 11 % zu und Sanofi (NASDAQ:SNY) wurde 7,4 % höher gehandelt, nachdem beide Pharmaunternehmen vor den Klagen Zehntausender Verbraucher in Bezug auf das Medikament Zantac gegen Sodbrennen bewahrt wurden.
Die Rohölpreise schwächten sich am Mittwoch aufgrund von Sorgen über die globalen Wachstumsaussichten ab. Das American Petroleum Institute schätzte, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um rund 6,4 Millionen Barrel abgenommen haben. Das deutet darauf hin, dass die Nachfrage beim größten Verbraucher der Welt stark blieb. Die offiziellen Zahlen der Energy Information Administration werden heute im Laufe des Tages veröffentlicht.
Insgesamt bleibt der Handel volatil, da die Auswirkungen des EU-Importverbots und der Preisobergrenze von 60 USD pro Barrel der G7-Staaten für russisches Öl unklar bleiben.
Der US-Rohöl-Future verlor 0,5 % auf 73,88 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt 0,4 % niedriger bei 79,03 USD gehandelt wurde.
Der Gold-Future notierte 0,3 % fester auf 1.786,90 USD je Feinunze, während EUR/USD um 0,1 % höher bei 1,0476 gehandelt wurde.