Von Scott Kanowsky
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind etwas schwächer in den Handel am Freitag gestartet. Viele Anleger reagieren kurz vor der Veröffentlichung der neuesten US-Arbeitsmarktdaten abwartend. Aus den Zahlen erhoffen sie sich neue Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed bei der Bekämpfung der Inflation.
Bis 9:50 Uhr MEZ gab der paneuropäische STOXX 600 um 0,25 % nach, der DAX um 0,36 %, der französische CAC 40 um 0,2 % und der britische FTSE 100 notierte 0,12 % tiefer. Auf Wochensicht steuern die wichtigsten europäischen Aktienindizes allerdings auf ein leichtes Kursplus zu.
Einer der Gründe für den schlechten Start in den Handel waren die negativen Vorgaben aus Asien. Allerdings konnten die meisten Indizes in der Region in dieser Woche zulegen, nachdem sie im September auf den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie gefallen waren.
Auch die Indizes der Wall Street lieferten eine schwache Vorlage und schlossen am Donnerstag weitgehend im Minus.
Die heute auf der Tagesordnung stehenden US-Daten zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft werden voraussichtlich in die Entscheidung der Fed über die nächste Zinsanhebung einfließen. Anhaltende Anzeichen von Stärke auf dem Arbeitsmarkt könnten der Zentralbank genügend Spielraum geben, um die Kreditkosten für einen längeren Zeitraum weiter anzuheben.
Laut dem FedWatch-Tool der CME rechnen die Händler derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 73 %, dass die Fed die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung um 75 Basispunkte anheben wird. Wie die Zentralbank bereits signalisiert hat, werden die US-Zinsen zum Jahresende über 4 % liegen. Dadurch wächst der Druck auf risikoreiche Anlageformen.
Ebenfalls auf die Stimmung der Händler in Europa drückte ein stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der Einzelhandelsumsätze um 1,3 % in Deutschland.
Auf Unternehmensseite hat die Credit Suisse Group AG (SIX:CSGN) angeboten, eigene Anleihen im Wert von 3 Mrd. USD zurückzukaufen, um das Vertrauen in den angeschlagenen Kreditgeber zu festigen.
J D Wetherspoon PLC (LON:JDW) konnte seinen Jahresverlust trotz steigender Arbeits- und Energiekosten gegenüber dem Vorjahr verringern. Die Aktien der britischen Pub-Kette wurden fester gehandelt.
Der Ölpreis legte zu und dürfte die Handelswoche mit deutlichen Aufschlägen beenden. Ein Grund für die positive Preisentwicklung ist die Entscheidung der OPEC+, die Fördermenge in den kommenden Monaten um zwei Millionen Barrel pro Tag zu kürzen.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl stieg um 0,26 % auf 94,67 USD pro Barrel, während sich das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,32 % auf 88,73 USD pro Barrel verteuerte.
Die Preise haben sich an vier aufeinanderfolgenden Handelstagen erholt und konnten sich deutlich von den zuvor erreichten 8-Monats-Tiefstständen lösen.
Für den Gold-Future ging es um 0,10 % auf 1.719,10 USD pro Feinunze nach unten, während der EUR/USD bei 0,9801 USD notierte.