Europäische Fluggesellschaften fordern fairen Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen

Veröffentlicht am 16.10.2024, 13:41
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Europäische Fluggesellschaften appellieren an Brüssel, Maßnahmen zu ergreifen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen in der Luftfahrtbranche zu schaffen. Sie argumentieren, dass chinesische Konkurrenten erhebliche Kostenvorteile genießen, darunter die Möglichkeit, den russischen Luftraum zu nutzen, sowie die Befreiung von Umweltabgaben im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems.

Mehrere Carrier, darunter Tochtergesellschaften der IAG wie British Airways sowie die Lufthansa (ETR:LHAG), haben kürzlich ihre Flüge nach Peking eingestellt. Als Grund für diese Entscheidung nennen sie den intensiven Wettbewerb durch chinesische Airlines auf den Strecken zwischen Europa und Asien. Verschärft wird die Situation durch Verzögerungen bei Flugzeuglieferungen der Hersteller Airbus und Boeing, wobei letzterer zusätzlich mit Arbeitskämpfen konfrontiert ist.

Auf einer Konferenz, an der die Führungsspitzen europäischer Airlines teilnahmen, wurden auch die Herausforderungen bei der Branchenkonsolidierung aufgrund regulatorischer Hürden thematisiert. IAG-Chef Luis Gallego betonte die Schwierigkeiten bei der Bildung größerer Airline-Gruppen und warnte, dass ohne Veränderungen die Zukunft der europäischen Luftfahrt gefährdet sein könnte.

Erst zu Beginn dieses Jahres musste IAG nach langwierigen Verhandlungen mit der Europäischen Kommission den Versuch aufgeben, die spanische Fluggesellschaft Air Europa zu übernehmen.

Die Unsicherheit in der Branche wird durch Verzögerungen bei Flugzeuglieferungen weiter verstärkt. Ryanair (IR:RYA) beispielsweise rechnet mit einer reduzierten Anzahl von Boeing-Lieferungen und erwartet, nach März kommenden Jahres lediglich 10 bis 15 statt der geplanten 30 Maschinen zu erhalten. Infolgedessen hat Ryanair seine Prognosen für das Passagieraufkommen im darauffolgenden Jahr nach unten korrigiert.

Auch andere Airlines spüren die Auswirkungen dieser Verzögerungen. Air France-KLM (EPA:AIRF) kämpft mit Problemen bei den Pratt & Whitney-Triebwerken für ihre Airbus A220-Bestellungen. Lufthansa berichtet von beispiellosen Verzögerungen bei der Boeing 777X mit Wartezeiten von rund fünf Jahren. Auch Airbus verzeichnet Lieferverzögerungen, was branchenweit Zweifel an den Zielen aufkommen lässt.

Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.

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