Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte präsentieren sich am Donnerstag von ihrer unschönen Seite, da die Sorgen um steigende Renditen allgegenwärtig sind.
Gegen 9:55 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,5% niedriger, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,2% und der britische FTSE Index gab 0,8% ab.
Die europäischen Märkte folgen den schwachen Vorgaben aus Asien und der Wall Street, nachdem die Renditen der US-Staatsanleihen weiter gestiegen waren. Die Rendite für 10-Jahres Anleihen kletterte am Mittwoch auf einen Höchststand von 1,49%, bevor sie wieder leicht zurückging.
Die Renditen der wichtigsten europäischen Staatsanleihen sind ebenfalls gestiegen, allen voran die deutschen. Diese blieben jedoch hinter ihren amerikanischen Pendants zurück, da man innerhalb der Europäische Zentralbank unterschiedlicher Auffassung darüber ist, ob man auf den Renditeanstieg reagieren muss oder nicht.
Steigende Renditen verringern die Attraktivität von Aktien, deren erwartete Gewinne weit in der Zukunft liegen. Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, wird ebenfalls im Fokus stehen. Er spricht um 18:05 Uhr auf einer Konferenz und die Investoren hoffen auf Kommentare zu der jüngsten Volatilität.
Die Aktien der Lufthansa (DE:LHAG) fielen um 1,2%, nachdem die deutsche Fluggesellschaft für das Jahr 2020 Rekordverluste meldete. Sie fügte hinzu, dass man möglicherweise dauerhaft mehr Flugzeuge aus dem Verkehr ziehen wird, um aus der Coronavirus-Pandemie gestärkt hervorzugehen. Für dieses Jahr rechnet man mit einer Reduzierung des Flugplans um 50% gegenüber der Zeit vor der Pandemie. Dies entspricht einer Verschlechterung der Aussichten, da man zuvor mit einem Rückgang um lediglich 40% gerechnet hatte.
Die Aktie der Merck KGaA (DE:MRCG) erhöhte sich um 1,4%, da der deutsche Pharmakonzern einen soliden Ausblick für 2021 gab und ein Gewinnwachstum im hohen einstelligen bis unteren zehner Prozentbereich erwartet.
Die Papiere von Aviva (LON:AV) kletterten um 3,6%, nachdem der britische Versicherer dem Verkauf seines Italien-Geschäfts und der Rückzahlung von 800 Millionen Pfund (1,1 Milliarden Dollar) Schulden zugestimmt hatte.