Von Peter Nurse
Investing.com - An den europäischen Börsen ging es zu Handelsbeginn am Montag überwiegend aufwärts, auch wenn sich die Aktivitäten wegen eines Feiertags in den USA in Grenzen hielten.
Bis 10.20 Uhr legte der deutsche Leitindex DAX um 0,2 % zu, während in Frankreich der CAC 40 um 0,5 % und im Vereinigten Königreich der FTSE 100 um 0,9 % zulegte.
Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte bemühen sich die globalen Märkte um eine positivere Sichtweise, nachdem sie im bisherigen Jahresverlauf aufgrund der restriktiven Geldpolitik und der steigenden Lebenshaltungskosten, die auf ein erhöhtes Risiko einer Wachstumsverlangsamung in der Weltwirtschaft hindeuten, starke Verluste hinnehmen mussten.
Ob die jüngsten Erholungsgewinne haltbar sind, muss sich erst noch zeigen. Jedenfalls deuten die jüngsten Daten aus Deutschland auf weitere schwierige Zeiten hin. Zum ersten Mal seit 30 Jahren meldete das europäische Kraftzentrum ein Handelsbilanzdefizit. Schuld daran waren steigende Preise von Öl- und Gasimporten in Reaktion auf Russlands Überfall auf die Ukraine.
Gleichzeitig gingen die Exporte zum dritten Mal in fünf Monaten zurück, nicht zuletzt wegen der COVID-Restriktionen in Teilen Chinas, einem der wichtigsten deutschen Exportmärkte.
Aufgrund des Feiertags zum 4. Juli in den Vereinigten Staaten und vor dem mit Spannung erwarteten monatlichen US-Arbeitsmarktbericht dürfte die Aktivität am Montag begrenzt sein.
Aktuelle Konjunkturdaten deuten darauf hin, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt angesichts der aggressiven Straffungspolitik der Fed abkühlt. Dementsprechend wird der Bericht zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft am Freitag genau daraufhin untersucht werden, wie sich der Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund des Inflations- und Beschäftigungsmandats der Fed entwickelt.
Unternehmensseitig rückten die die Aktien von Ryanair (IR:RYA) um 2 % vor, nachdem die Billigfluggesellschaft im Juni mit 15,9 Millionen Fluggästen ihren bisher verkehrsreichsten Monat meldete. Im Vorjahresmonat waren es nur 5,3 Millionen Passagiere.
Die Ölpreise legten am Montag leicht zu. Noch immer beschäftigen sich die Händler mit der Gefahr einer möglichen Konjunkturabkühlung in den USA und dem knappen Ölangebot.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sprach letzte Woche von der "bedingungslosen" Entschlossenheit der Zentralbank, die Inflation einzudämmen, räumte aber auch das Risiko ein, die US-Wirtschaft, den größten Erdölverbraucher der Welt, in eine Rezession zu stürzen.
Die Sorge um die Ölversorgung bleibt jedoch bestehen: In Libyen drohen weitere Störungen aufgrund eskalierender politischer Unruhen, einige norwegische Ölarbeiter streiken, und die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten haben Schwierigkeiten, ihre kürzlich erhöhten Förderquoten zu erfüllen.
Bis 10.25 Uhr MEZ legte der US-Rohöl-Future 0,1 % auf 108,53 Dollar je Barrel zu, während der Brent-Kontrakt um 0,2 % auf 111,82 Dollar stieg.
Für den Gold-Future ging es um 0,5 % nach oben. Er wechselte für 1.809,55 Dollar je Feinunze den Besitzer. Der EUR/USD stieg um 0,1 % auf 1,0431.