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Europas Börsen setzen Talfahrt fort - Makro-Ausblick trübt sich weiter ein

Veröffentlicht am 23.09.2022, 10:02
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Von Peter Nurse 

Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag aufgrund der Aussicht auf weiter steigende Kapitalmarktzinsen schwach in den Handelstag gestartet.

Bis 9:40 Uhr MEZ notierte der DAX in Deutschland 0,6 % im Minus, der CAC 40 in Frankreich verlor 0,4 % und der britische FTSE 100 fiel um 0,7 %.

Belastend auf die europäischen Kurse wirkt sich vor allem der Zinsanstieg aus, der nicht nur das Wirtschaftswachstum bremst, sondern auch die Risikobereitschaft der Anleger erheblich beeinträchtigt.

Die Bank of England hat am Donnerstag ihren Schlüsselsatz um weiere 50 Basispunkte angehoben. Und auch die Schweizer Nationalbank beendete ihre Phase negativer Zinsen, während die Norges Bank in Norwegen ihre Leitzinsen ebenfalls um 50 Basispunkte erhöht hatte.

Bereits letzte Woche setzte die Europäische Zentralbank ihren Leitzins herauf, woraufhin die Fed am Mittwoch mit einer Anhebung ihrerseits um 75 Basispunkte nachzog.

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten in Europa sind düster, warnte HSBC (LON:HSBA) in einem Kommentar am Freitag. Versorgungsstörungen und die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine auf die Energie- und Lebensmittelpreise dämpfen weiterhin das Wachstum. Darüber hinaus zwingt die hohe Inflation die Zentralbanken zu einer aggressiven Straffung der Geldpolitik, um die Inflation zu zügeln.

Viele Anleger werden sich heute auch auf Ereignisse in Großbritannien konzentrieren, wo der neue Finanzminister Kwasi Kwarteng dem Parlament sein erstes Haushaltsupdate, ein sogenanntes „Mini-Budget“, vorlegen wird. Darin wird er auch weitere Einzelheiten zu seinen Plänen für die Unterstützung der Wirtschaft bekanntgeben.

Doch es gab auch gute Nachrichten aus der Wirtschaft. So konnte Spanien sein Wirtschaftswachstum im 2. Quartal auf 1,5 % steigern. Vor zwei Monaten kündigte die spanische Regierung noch ein Wachstum von 1,1 % an. Negativ fiel dagegen sowohl der französische wie auch der deutsche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe aus. Beide zeigen aufgrund der steigenden Energiekosten in Europa eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung an.

Auf Unternehmensseite fiel die Aktie der Credit Suisse (SIX:CSGN) um 7,8 %, nachdem berichtet wurde, dass sich der Schweizer Kreditgeber erneut an Investoren wendet, um frisches Geld zu erhalten.

Die Ölpreise fielen am Freitag und werden voraussichtlich die vierte Handelswoche in Folge im Minus abschließen. Die vielen Zinserhöhungen seitens der Zentralbanken haben weltweit die Befürchtungen vor eine Konjunkturabschwächung genährt. Davon ist auch die Nachfrage nach Energie direkt betroffen.

Die Entscheidung Russlands, seine Invasion in der Ukraine zu eskalieren und mehr Truppen zu mobilisieren, um die jüngsten ukrainischen Geländegewinne einzudämmen, sorgte für eine Begrenzung der Verluste.

Bis 9:40 Uhr MEZ wurde der US-Rohöl-Future 1,6 % schwächer bei 82,15 USD pro Barrel gehandelt, während der Brent-Kontrakt um 1,5 % auf 89,07 USD fiel.

Darüber hinaus notierte der Gold-Future 0,4 % schwächer auf 1.674,90 USD je Feinunze, während der EUR/USD mit 0,6 % im Minus bei 0,9778 gehandelt wurde.

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