Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch gemischt in den Handelstag gestartet und zeigen sich weitgehend unverändert, da die Anleger weiterhin mit der Einordnung der Risiken in Verbindung mit der Omikron-Variante beschäftigt sind.
Bis 9:45 Uhr MEZ war der DAX 0,1 % im Minus, der CAC 40 in Frankreich legte dagegen 0,1 % zu und der britische FTSE 100 notierte 0,3 % schwächer.
Die politischen Entscheidungsträger bemühen sich derzeit sehr, den potenziellen Schaden durch die neue Corona-Variante einzudämmen, indem sie die Impfprogramme intensivieren und gleichzeitig teilweise oder umfassende Lockdowns sowie andere Maßnahmen zum Social Distancing verhängen.
Unterdessen kommen zur Abwechslung auch mal einige gute Nachrichten aus Großbritannien, eines der Länder, das bisher am stärksten von der Omikron-Variante betroffen war. Premierminister Boris Johnson sagte, er werde vor Weihnachten keine neuen Einschränkungen auferlegen, und Finanzminister Rishi Sunak kündigte eine zusätzliche Unterstützung von 1 Mrd. Pfund (1,3 Mrd. USD) für Unternehmen an, die vom derzeitigen Anstieg der Corona-Zahlen am stärksten betroffen sind.
Am Mittwoch veröffentlichten Daten zeigten jedoch, dass die britische Wirtschaft im Zeitraum von Juli bis September langsamer wuchs als bisher angenommen, noch bevor man die Omikron-Variante überhaupt gekannt hat.
Das britische Bruttoinlandsprodukt stieg im 3. Quartal um 1,1 % und lag damit unter der vorläufigen Wachstumsprognose von 1,3 %.
In Frankreich führte der Preisdruck zu einer Preissteigerung im November um 3,5 %. Dies ist zum Großteil auf einen heftigen Preisanstieg für Energie zurückzuführen, der sich aufgrund von Engpässen bei Erdgas und Ausfällen in französischen Kernkraftwerken bis in diesen Monat fortsetzte.
Russland hat den politischen Druck auf die EU unterdessen erhöht, die Nord Stream 2-Pipeline endlich in Betrieb zu nehmen. Präsident Wladimir Putin sprach am Dienstag von einer „militärisch-technischen“ Reaktion auf angebliche Bedrohungen des Landes durch den Einfluss der Nato in der Ukraine.
Unternehmensseitig rückt am Mittwoch AP Moeller Maersk (CSE:MAERSKb) in den Fokus, nachdem das Wall Street Journal berichtet hat, dass sich der dänische Schifffahrtsriese in fortgeschrittenen Gesprächen über die Übernahme des in Hongkong ansässigen Unternehmens LF Logistics für rund 3 Mrd. USD befindet. Die Unternehmensaktien befanden sich am Vormittag mit 0,5 % im Plus.
Delivery Hero (DE:DHER) stieg um 5,8 %. Der deutsche Lebensmittellieferkonzern hatte angekündigt, seine Foodpanda-Aktivitäten in Deutschland zu reduzieren und die japanische Unternehmenseinheit der Tochtergesellschaft zu verkaufen.
Die Ölpreise stabilisierten sich am Mittwoch. Unterstützung erhielten sie von einem Branchenbericht, der auf einen weiteren starken Rückgang der U.S. Rohöllagerbestände hindeutete. Allerdings halten sich die Händler angesichts der anhaltenden Sorgen über die rasche weltweite Ausbreitung der Omikron-Variante mit dem Eingehen größerer Positionen zurück.
Das American Petroleum Institute meldete einen Rückgang der Ölreserven um 3,67 Millionen Barrel in der vergangenen Woche. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Abbau um 2,63 Millionen Barrel gerechnet, nach minus 815.000 Barrel in der Vorwoche. Sollte die US-Regierungsdaten die Lagerdaten am Mittwoch bestätigen, wäre dies der vierte Wochenrückgang in Folge.
Bis 9:45 Uhr Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 0,4 % höher bei 71,39 USD pro Barrel und der Brent-Kontrakt notierte 0,2 % höher bei 74,13 USD.
Für den Gold-Future ging es um 0,1 % auf 1.786,25 USD je Feinunze nach unten und EUR/USD notierte 0,1 % niedriger bei 1,1270.
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