Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte legten am Freitag dank guter Unternehmensergebnisse von Unternehmen wie BNP Paribas (PA:BNPP) sowie der Zuversicht, dass das Schlimmste der Pandemie ausgestanden ist, und der Hoffnung, dass Mario Draghi das Ruder in Italien, der drittgrößten Volkswirtschaft der EU, herumreißen kann, zu.
Gegen 11.35 Uhr notierte der DAX in Deutschland um 0,1% im Plus, der CAC 40 in Frankreich erhöhte sich um 0,8% und der FTSE Index in Großbritannien kletterte um 0,1%. Der FTSE MIB gewann ebenfalls 0,7%, als der Renditeabstand der 10-jährigen italienischen Rendite gegenüber dem Pendant aus Deutschland wieder unter 100 Basispunkte fiel.
Die Eurozone wurde von der zweiten Corona-Welle hart getroffen. Das BIP der Staatengemeinschaft fiel im letzten Quartal 2020 um 0,7%. Grund dafür waren neue Restriktionen und Lockdowns, mit denen die Regierungen das Virus in Schach halten wollten.
Die deutsche Industrie verzeichnete im Dezember ein Auftragsminus von 1,9%, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem revidierten Auftragsplus von 2,7% im Vormonat darstellt.
Das Eurozonen-Wachstum im ersten Quartal des neuen Jahres wird wahrscheinlich negativ ausfallen, dennoch besteht Hoffnung auf Besserung. So ließ die Bank of England ihre Geldpolitik am Donnerstag unverändert, betonte aber, dass die britische Wirtschaft, die besonders schwer unter der Corona-Pandemie gelitten hat, wieder wachsen werde.
"Mit dem Rückgang der Covid-19-Fälle in bestimmten Regionen, einschließlich der USA und Großbritannien, gibt es einen Hoffnungsschimmer, dass das Schlimmste nun hinter uns liegt, vor allem, da die Verteilung von Impfstoffen zunimmt", so die Analysten der ING in einer Notiz.
Unterstützt wurde die positive Stimmung am Aktienmarkt von robusten Unternehmensergebnissen.
Die Aktien von BNP Paribas (OTC:BNPQY) stiegen um 0,8%, nachdem die französische Bank einen positiven Ausblick für 2021 abgab, gestützt durch ein starkes Handelsgeschäft im vierten Quartal des letzten Jahres. Außerdem kündigte sie eine Dividendenausschüttung für Mai an.
Die Papiere von Sanofi (NASDAQ:SNY) legten um 2,9% zu. Der französische Pharmakonzern erklärte, dass er in diesem Jahr eine Steigerung des Gewinns pro Aktie anpeile, nachdem die Quartalsergebnisse besser als erwartet ausgefallen waren.
Carlsberg-Aktien (OTC:CABGY) waren ebenfalls gefragt. Sie kletterten um 3,1%, nachdem der dänische Bierbrauer die Erwartungen für das Gesamtjahr beim Nettogewinn übertraf, was durch einen starken Aufschwung in China begünstigt wurde. Zudem stellte das Unternehmen neue Aktienrückkäufe in Aussicht.
Der Fokus der Anleger liegt jetzt auf dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. Volkswirte erwarten dank der Lockerung der Restriktionen für Unternehmen einen kräftigen Stellenzuwachs im Januar.
Die Ölpreise legten am Freitag zu und erreichten den höchsten Stand seit einem Jahr. Die weltweiten Lagerbestände schrumpfen weiter vor dem Hintergrund der Produktionsdisziplin der großen Produzenten.
Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 0,7% auf 56,67 Dollar pro Barrel. Mit 56,84 Dollar erreichten die Öl-Futures den höchsten Stand seit dem 22. Januar letzten Jahres und sind nun auf dem Weg zu einem Wochenplus von fast 9%.
Die Nordseesorte Brent kletterte um 0,6% auf 59,34 Dollar. Sie erreichte mit 59,41 Dollar den höchsten Stand seit dem 20. Februar letzten Jahres und steuert auf einen Wochengewinn von 6% zu.
Gold-Futures erholten sich um 1,1% auf 1.809,10 Dollar je Feinunze und der EUR/USD erhöhte sich um 0,2% auf 1,1981 Dollar.