Für die Fastly-Aktie (WKN: A2PH9T) endet bald ein durchwachsenes Börsenjahr 2021. Wenn wir jetzt auf den Chartverlauf blicken, so erkennen wir ein Minus von ca. 48,8 %. Wobei diese Handelsperiode nicht vorbei ist. Dass sich signifikant hieran etwas verändert, das sehe ich jedoch nicht.
Vielleicht ist die Fastly-Aktie ein Aspirant für einen gigantischen Turnaround im Jahre 2022. Zumal der Discount gemessen an einem Rekordhoch von über 100 Euro inzwischen deutlich höher liegt. Allerdings gibt es wichtige Kennzahlen und anderweitige Dinge, die dafür stimmen müssen. Ein Selbstläufer wird das schließlich nicht.
Fastly-Aktie: Viel, viel mehr Wachstum! Zunächst dürfte die Fastly-Aktie vor allem eines benötigen: eine Menge mehr operatives Wachstum. Im dritten Quartal schaffte das Unternehmen immerhin ein Umsatzwachstum von 23 % auf 87 Mio. US-Dollar. Das könnte der Beginn eines eingeleiteten Turnarounds sein. Problematisch: Damit kreisen die Erlöse jedoch weiterhin um die Marke von 85 Mio. US-Dollar, wie bereits in den Quartalen zuvor.
Es braucht vielleicht einen größeren Kick und einen nachhaltigen Sprung über die Marke von 100 Mio. US-Dollar. Wobei das mit Blick auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von derzeit ca. 13,6 locker eingepreist sein dürfte. Ein größerer Sprung wäre daher gewiss wünschenswert.
Ob es dazu kommt, das ist eine andere Frage. Das operative Wachstum ist jedoch die Basis für einen Turnaround der Fastly-Aktie im nächsten Börsenjahr. Aber: Auch das ist erneut nicht alles.
Die Net Retention Rate Wichtig für das qualitative Wachstum ist außerdem, dass die Net Retention Rate der Fastly-Aktie stimmt. Insbesondere im zweiten Quartal dieses Börsenjahres lag der Wert kurzfristig unter 100 %. Eigentlich ein Tabubruch, zumal der Wert zeigt: Unternehmen distanzieren sich in Summe von den Lösungen und geben weniger für die Leistungen aus.
Das dritte Quartal konnte mit einem Wert von 112 % wieder das Ruder herumreißen. Aber: Auch das sollte eher das Mittelmaß sein, um das Vertrauen der Investoren wiederzufinden. Im Markt der Content Delivery Networks existieren schließlich auch andere Konkurrenten mit einem ähnlichen Leistungsspektrum.
Im Kern geht es daher bei der Net Retention Rate der Fastly-Aktie um das qualitative Wachstum. Auch die durchschnittlichen Umsätze der Enterprise-Kunden sind dabei relevant: Sie lagen zuletzt bei 702.000 US-Dollar, nach 698.000 US-Dollar ein Jahr zuvor. Mehr wäre auch hier mit Sicherheit wünschenswert.
Fastly-Aktie: Insgesamt mehr Ruhe Bei der Fastly-Aktie sollte es insgesamt mehr Ruhe geben. Operativ also einen Fokus auf das klare Wachstum. Aber auch hinter den Kulissen, was das Top-Management angeht. In diesem Jahr ging beispielsweise der CFO und ist durch einen neuen Funktionär ersetzt worden. Es gab auch Wechsel auf weiteren Führungspositionen.
Ruhe könnte ein weiteres Mittel für einen Turnaround sein. Wobei das mit dem qualitativen und quantitativen Wachstum steht und fällt. Hier hat die Fastly-Aktie jedenfalls im neuen Börsenjahr 2022 so manche Baustelle zu schließen.
Vincent besitzt Aktien von Fastly (NYSE:FSLY). The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Fastly.
Motley Fool Deutschland 2021