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Fresenius, Henkel & Vonovia: Die defensivsten Dividendenaktien des DAX?

Veröffentlicht am 20.12.2019, 09:10
© Reuters.
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Ruheständler und defensiv angehauchte Investoren sind stets auf der Suche nach zuverlässigen und möglichst wenig volatilen Aktien, die ein defensives Gesamtpaket mitbringen können. Im Fokus eines solchen Ansatzes sind häufig Dividendenaktien, da sie per se häufig als defensiv gelten. Allerdings sollten es Investoren nicht bei einer solchen oberflächlichen Einschätzung belassen.

Auch das jeweilige Geschäftsmodell gibt schließlich Aufschluss darüber, ob eine Aktie defensiv ist oder eben nicht. Werfen wir in diesem Sinne heute einen Foolishen Blick auf die Aktien von Fresenius (DE:FREG) (WKN: 578560), Henkel (DE:HNKG_p) (WKN: 604840) und Vonovia (DE:VNAn) (WKN: A1ML7J) und überlegen einmal, ob diese dividendenstarken Vertreter ein defensives Gesamtmodell mitbringen können.

Fresenius: Gesundheit geht immer, aber … Fresenius ist so beispielsweise ein erster Vertreter, der oberflächlich sehr defensiv aussieht. Der große Bereich des Gesundheitswesens ist zyklisch, denn er ist stets vom Menschen und deren Gesundheit abhängig. Und krank werden wir alle dann und wann mal, so eine gängige These.

Nichtsdestoweniger ist auch hier ein Blick in die innere Aufteilung empfehlenswert. Fresenius ist schließlich mehr als bloß irgendwie Gesundheit. Mit der börsennotierten Tochter Fresenius Medical Care (DE:FMEG) befindet sich hier schließlich ein Dialysespezialist, mit Helios ein Krankenhausbetreiber und mit Kabi ein Lebensmittelspezialist für erkrankte Personen im Portfolio des Konzerns. Vamed ist außerdem ein Dienstleister und Projektentwickler im Gesundheitsbereich, was die Konzernstruktur viel breiter erscheinen lässt als auf den ersten Blick angenommen. Wobei auch das lediglich ein Kratzen an der Oberfläche ist.

Glücklicherweise sind viele dieser Bereiche jedoch in gewisser Weise Evergreens, die stets gebraucht werden, was jedoch nicht unbedingt heißt, dass es überall operativ immer gut läuft. Fresenius Medical Care beispielsweise sorgt gerade in diesen Tagen mit operativen Rückgängen beim Ergebnis für Aufsehen, trotz des grundsätzlich defensiven Geschäftsmodells.

Vom Grundprinzip her ist Fresenius daher durchaus defensiv, allerdings empfiehlt sich hier trotzdem ein näherer Blick. Nichtsdestoweniger hat auch diese defensive Klasse hier inzwischen zu so viel Beständigkeit geführt, dass der Gesundheitskonzern inzwischen Deutschlands einziger Dividendenaristokrat ist, wobei hier momentan lediglich eine Dividendenrendite von etwa 1,6 % winkt.

Henkel: Defensiv trotz Hänger? Eine zweite Aktie, die grundsätzlich über ein defensives Geschäftsmodell verfügen könnte, ist außerdem Henkel. Der bekannte Hersteller von Konsum- und Hygienemarken wie Pril, Persil, Somat und Sidolin darf schließlich in keinem gut sortierten Hygienebereich von Discountern und Supermärkten fehlen. Solche Produkte werden schließlich stets gekauft, egal wie es um die Konjunktur steht.

Mit seinem zweiten Standbein, den Klebetechnologien, besitzt der DAX-Konzern ebenfalls einen vergleichsweise defensiven Kern mit starken Marken. Ob Pritt oder Pattex oder auch Loctite, das jedoch eher im industriellen Bereich angewandt wird: Das Markenportfolio des DAX-Konzerns ist auch hier vergleichsweise stark.

Grundsätzlich dürfte Henkel daher eine defensive Klasse besitzen, die schützend wirken kann, wobei auch hier derzeit nicht alles rund läuft. Trotz der starken Marken ist der Wachstumskurs hier schließlich momentan ordentlich ins Wanken gekommen und operativ tritt Henkel eher auf der Stelle. Eine operative Schwächeperiode, die mithilfe von hohen Marketing-Investitionen wieder ausgebügelt werden soll.

Die defensive Klasse ist hier daher zumindest kein Allzweckschutzschild, wobei die aktuelle Dividendenrendite mit knapp 2,2 % durchaus attraktiv und defensiv sein könnte.

Vonovia: Betongold als Schutzschild? Eine dritte DAX-Aktie mit einem grundsätzlich harten Geschäftsmodell ist außerdem noch die von Vonovia. Der DAX-Wohnimmobilienkonzern investiert schließlich in Immobilien und profitiert hier an der Vermietung. Ein Geschäftsmodell, das zumindest wohl immer eine Zukunft besitzen wird, zumal Raum in Ballungszentren zunehmend knapp wird.

Diese Knappheit könnte hier außerdem langfristig ein operativer Treiber sein. Gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage dürfte das schließlich zu höheren Preisen führen, die wiederum die Umsätze und Ergebnisse anschieben. Zumindest solange die Zinsen günstig sind und Immobilien einen Boom erleben, ist die operative Ausgangslage sehr interessant. Doch auch in der Folgezeit dürfte zumindest eine gewisse Stabilität vorhanden sein. Wohnungen sind schließlich nicht bloß im Boom gefragt.

Diese Entwicklung führt hier momentan jedenfalls noch zu einem vergleichsweise beständigen Wachstum. Innerhalb der ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres stiegen so beispielsweise die Mieteinnahmen um 9,6 %, die Funds from Operations je Aktie hingegen um 5,5 %. Durchaus ein interessantes, beständiges und womöglich gar defensives Wachstum.

Das schlägt sich auch in der Dividendenentwicklung nieder. Der DAX-Wohnkonzern hat schließlich inzwischen innerhalb von fünf Jahren die eigene Dividende von 0,70 Euro auf zuletzt 1,44 Euro mehr als verdoppelt. Definitiv eine interessante Entwicklung, die von einem defensiven Geschäftsmodell begleitet wird.

Defensiv? Ja, aber … Wie wir daher unterm Strich sehen können, sind die DAX-Aktien von Fresenius, Henkel und Vonovia allesamt als defensiv einzustufen. Mal vielleicht mehr, mal weniger. Zyklisch sehen die Ausrichtungen jedenfalls nicht aus.

Nichtsdestoweniger sollten Investoren defensiv hier nicht mit zuverlässig oder beständig verwechseln. Auch wenn defensiv vielleicht heißen mag, dass die grundsätzlichen Leistungen immer gefragt sein werden, so kann es doch individuelle Probleme geben, die zumindest temporär am operativen Erfolg und auch am Aktienkurs zerren.

Vincent besitzt Aktien von Fresenius und Henkel. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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