Die Fresenius-Aktie (DE:FREG) (WKN: 578560) war am Dienstag dieser Woche erneut in einer schwachen Verfassung. Eigentlich können wir sagen, dass sich dieses Schema inzwischen konsequent wiederholt. Mit einem Minus von über 4 % und einem Abverkauf auf unter 40 Euro je Aktie ist das Ausmaß jedoch erneut groß.
Vor allem, da der DAX nicht nur kurstechnisch in guter Verfassung ist. Nein, sondern weil die Fresenius-Aktie noch von keiner Erholung signifikant profitieren konnte. Was ist der Grund dafür? Um es kurz zu machen: Natürlich hängt die Performance jetzt mit einer Analyse der Deutschen Bank (DE:DBKGn) zusammen, wo man ein schwaches drittes Quartal bei FMC erwähnt. Sowie äußerte, dass der DAX-Gesundheitskonzern im Geschäftsjahr 2021 insgesamt auf Kurs und vor einem dritten Quartal stehen könnte, das „ganz okay“ sei.
Trotzdem bleibt die Frage: Was stimmt mit der Fresenius-Aktie nicht? Und wie soll diese günstige Bewertung für dieses Maß an Qualität nur gerechtfertigt sein?
Fresenius-Aktie: Ganz okay und Jahresziele Bleiben wir vielleicht einmal bei den Stichworten des Analysten der Deutschen Bank, der die Jahresziele und „ganz okay“ ins Spiel gebracht hat. Der DAX-Gesundheitskonzern kam im ersten Halbjahr jedenfalls auf ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 6 %. Nominell hingegen von 1 %. Das Konzernergebnis schaffte einen Zuwachs von 4 %, währungsbereinigt 8 %. Ein grundsätzlich solides Zahlenwerk.
Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Management der Fresenius-Aktie mit einem Anstieg beim Konzernergebnis im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Übersetzt: Ein Ergebniswachstum ist möglich. Ja, das würde ich auch sagen ist „ganz okay“.
Vor allem mit Blick auf die fundamentale Bewertung. Da die Fresenius-Aktie mit einem Aktienkurs von 39,71 Euro unter die Marke von 40 Euro gefallen ist, beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis jetzt wieder auf einen Wert von ca. 12,4. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt wiederum bei 0,6 und die Dividendenrendite bei 2,21 %. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Für mich sieht das günstig aus für die Qualität, die hinter der Aktie steckt.
Möglicherweise kriselt die börsennotierte Tochtergesellschaft FMC weiter. Helios und Kabi scheinen das jedoch auszugleichen, was zu einem moderaten Ergebniswachstum führt. Insgesamt handelt es sich nicht nur um einen defensiven DAX-Gesundheitskonzern. Nein, sondern auch um einen Dividendenaristokraten mit einer netten Dividendenrendite von 2,21 % bei einem Ausschüttungsverhältnis von gerade einmal knapp über 30 %. Auch das könnte einen näheren Blick durchaus verdient haben.
Günstig auch im Vergleich Die Fresenius-Aktie ist für mich auch im Vergleich echt günstig. Während der DAX deutlich über 15.500 Punkten notiert, kommt der Gesundheitskonzern aktienkurstechnisch einfach nicht vom Fleck. Und bleibt trotz der defensiven Klasse und der Dividendenqualität unbeliebt. Natürlich zieht sich das bereits einige Jahre so hin. Trotzdem könnte das ein Gesamtpaket sein, das langfristig orientiert weiterhin zu preiswert ausschaut.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2021