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Furcht vor Lockdown sitzt Anlegern weiter im Nacken

Veröffentlicht am 27.10.2020, 12:31
© Reuters.
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Frankfurt (Reuters) - Die Angst vor weitreichenden Einschränkungen angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen hat Europas Aktienmärkte weiter fest im Griff.

“Für die Börsen ist mittlerweile klar, dass schärfere Restriktionen auch in der Bundesrepublik unumgänglich sind”, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Nun komme es drauf an, wie restriktiv die Maßnahmen ausfallen werden, die der Konjunktur Schaden zufügen könnten. Der Dax fiel am Dienstag 0,4 Prozent auf 12.130 Punkte, nachdem er bereits zum Wochenauftakt 3,7 Prozent eingebüßt hatte und damit auf den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten gefallen war. Der EuroStoxx50 gab 0,5 Prozent auf 3091 Zähler nach.

Vor den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer am Mittwoch warnte die Bundesregierung vor einem ungebremsten Anstieg der Coronavirus-Ansteckungen.Wirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet schon Ende der Woche mit 20.000 Fällen am Tag. Damit würde sich die Lage deutlich schneller als bisher gedacht verschlechtern. Ende September hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel davor gewarnt, es könne bis Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben.

LOCKDOWN LIGHT

“Die Angst vor einem neuerlichen Zurückfahren jeglicher Aktivitäten scheint die Anleger zu lähmen”, sagte Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG. Merkel plant “Bild” zufolge eine Art “Lockdown Light”, bei dem hart gegen Bars und Restaurants vorgegangen werden soll, aber Schulen und Kitas - außer in den von Corona am schlimmsten betroffenen Regionen - geöffnet bleiben. Auch andere europäische Länder haben wegen der steigenden Fallzahlen die Auflagen verschärft. In Italien kam es wegen der strikteren Einschränkungen am Vortag zu zum Teil gewalttätigen Protesten.

Auf die Stimmung drückten auch die unklaren Aussichten auf ein weiteres Konjunkturpaket für die US-Wirtschaft. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, zeigte sich hingegen weiterhin zuversichtlich, dass vor den Wahlen am 3. November eine Einigung erzielt werden könne. Die UBS (SIX:UBSG) teilte mit, mit einem Gesetz zur Ankurbelung der US-Wirtschaft sei unabhängig vom Sieger bei den US-Wahlen zu rechnen. Bei einem klaren Sieg für Donald Trumps Herausforderer Joe Biden sei allerdings eher ein größeres Paket und eine schnelleren Umsetzung zu erwarten.

Unter die Räder kam der Reise- und Freizeitsektor. Der Einzelhandelsindex gab mit einem Minus von 1,3 Prozent ebenfalls deutlich nach. Dagegen profitierte Europas größtes Geldhaus HSBC (LON:HSBA) von einem Strategieschwenk angesichts der Corona-Krise. Statt der Zinseinnahmen sollen künftig die Provisionseinnahmen die wichtigste Einnahmequelle werden. Für Rückenwind sorgte auch die wieder entfachte Hoffnung auf eine Dividende, sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com. HSBC-Aktien legten in London rund sieben Prozent zu. Auch die spanische Großbank Santander profitierte von einem verschärften Sparkurs und fuhr ein Kursplus von rund vier Prozent ein.

Nach dem größten Kurssturz seit 1999 griffen Anleger bei SAP (DE:SAPG) wieder zu. Die Aktien des größten europäischen Softwarehauses zogen 3,5 Prozent an. Die zweite Prognosesenkung des laufenden Jahres hatte die Aktien zu Wochenanfang um 21,9 Prozent einbrechen lassen.

Größter Gewinner im MDax war Brenntag (DE:BNRGn) mit einem Plus von rund sechs Prozent. Der Essener Chemikalienhändler will weltweit etwa 100 Standorte schließen und 1300 Stellen streichen.

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